TAG DES FRIEDHOFS 2022

Zu sehen sind das alte Krematorium und ehemalige Trauerhalle auf dem Ostfriedhof. (Bild: Stadtverwaltung)

Kulturhistorische Führungen und Vorträge werden am 17. September 2022 auf dem Geraer Ostfriedhof geboten. Auch das alte Krematorium und die Reuß-Sarkophage können besichtigt werden.

„In Gedenken – In Gedanken“: Unter diesem Motto steht der bundesweite Tag des Friedhofs 2022 und 2023. Es soll daran erinnern, dass die Würde des Menschen elementar ist und über dessen Tod hinausgeht. Initiiert wurde der jährliche Aktionstag, der immer am dritten Wochenende im September stattfindet, im Jahr 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau. Neben den Städten, Kommunen, Religionsgemeinschaften und Vereinen sind auch Steinmetze, Bestatter und Floristen involviert.

In diesem Jahr lädt die Stadt Gera am 17. September 2022 zwischen 10 Uhr und 16 Uhr zu einem umfangreichen Programm unter anderem mit Führungen, Vorträgen, einer Lesung sowie einem Gottesdienst mit Pfarrer Andreas Schaller auf dem Ostfriedhof ein. Eröffnet wird der Tag durch Oberbürgermeister Julian Vonarb. Jörg Kirschnick-Werner, Leiter der Amtes für Stadtgrün, erklärt:

„Es bietet sich für uns mit diesem Aktionstag eine wunderbare Gelegenheit zu zeigen, dass Friedhöfe mehr sind als ein Ort, an dem Verstorbene bestattet werden. Als Gedenkstätten sowie als wertvolle Kultur- und Naturräume sind sie vor allem Orte der Lebenden, die eine identitätsstiftende Bedeutung für die Gesellschaft haben.“

Zeit- und Stadtgeschichte werde im Rahmen der Führungen des Gästeführer Region Gera e. V. im besten Sinne lebendig gemacht. Der Rundgang „Ruhestätten und Persönlichkeiten auf dem Ostfriedhof“ führt entlang von Grabstätten bedeutender und bekannter Personen der Stadt, die zu ihren Lebzeiten viel für das Gemeinwohl, das Werden und Wachsen Geras getan haben. Außerdem wird den Besucherinnen und Besuchern am Aktionstag die Möglichkeit geboten, die berühmten Sarkophage der Repräsentanten des Hauses jüngerer Linie zu besichtigen, dessen Herrschaftsgeschichte auf das Engste mit der Stadtgeschichte Geras verknüpft ist. Bedeutendster Vertreter ist Heinrich Posthumus Reuß, während dessen Regentschaft von 1595 bis 1635 die Stadt und die Region wirtschaftlich und bildungspolitisch großen Aufschwung nahm. Sein Sarg gilt als Monument der protestantischen Begräbnis- und Memorialkultur der frühen Neuzeit und ist ein nationales Kulturdenkmal von europäischem Rang.

Die städtische Friedhofsverwaltung bietet für Interessierte darüber hinaus die seltene Gelegenheit zur Besichtigung des alten Krematoriums. Die Auseinandersetzung um seine außergewöhnliche Architektur, das mehrjährige Ringen der Stadtväter um die Baugenehmigung und der sogar internationales Aufsehen erregende Streit um das „Monistenloch“ sind wenig bekannte Details der Geraer Stadtgeschichte, die im Rahmen einer Führung erläutert werden. Die Teilnehmerzahl pro Führung ist beschränkt. Um telefonische Voranmeldung unter 0365 8333811 wird gebeten. Eine Spendenbox zum Erhalt des Gebäudes steht am Aktionstag bereit. 

Ein zentrales Thema wird auch die sich wandelnde Trauer- und Bestattungskultur sein. Im Rahmen des Vortrags „Reerdigung“ mit Jörg Litwinschuh-Barthel erhalten Interessierte Informationen über eine neue, ganzheitliche und nachhaltige Art der Bestattung. Die bekannte Trauerrednerin Jana Huster wird aus ihrem Buch „Flüchtige Begegnung“ lesen. Abgerundet wird der Tag mit einem Konzert der Chorvereinigung Cantabile.

Schließlich werden auch zahlreiche Experten für Friedhof, Bestattung und Trauerarbeit vor Ort sein, darunter ortsansässige Bestattungsunternehmen, Gärtnereien und Vereine.

Das vollständige Programm zum Tag des Friedhofs 2022 kann dem beigefügten Informationsblatt entnommen werden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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