DIE STRATEGIE HINTER DEN WAFFENLIEFERUNGEN AN DIE UKRAINE

Die Forderungen, der Ukraine mehr schwere Waffen zu liefern, werden immer eindringlicher. (Bild: Telegram)

Deutschland soll schnellstmöglich die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine genehmigen. Einen entsprechenden Appell richteten mehrere EU-Länder am 17. Januar 2023 an Bundeskanzler Olaf Scholz. Der polnische Präsident Duda erklärte sich beim Weltwirtschaftsforum zur Lieferung von 14 Panzern bereit. Zuvor benötige er jedoch die Genehmigung vom Herstellerland Deutschland. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sicherte der Ukraine in ihrer Auftaktrede beim Weltwirtschaftsforum weitere Hilfen zu. Nach Ansicht des litauischen Präsidenten werden die deutschen Panzer zu einem strategischen Faktor im Krieg.

Der polnische Ministerpräsidnet Mateusz Jakub Morawiecki warnte, sollte Kiew nicht genügend Waffen erhalten und auf dem Schlachtfeld verlieren, drohe ein dritter Weltkrieg. Morawiecki hatte Berlin besucht und war am 16. Januar 2023 abgeflogen. Er erwartet, dass Berlin rasch die Lieferung von in Deutschland hergestellten Leopard-Kampfpanzern für die Ukraine genehmigen wird und kann sich keine Situation vorstellen, in der solch eine Zustimmung nicht bald erteilt wird.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ukraine-krieg-waffen-lieferung-leopard-gastbeitrag-bundestagsabgeordnete-sevim-dagdelen-die-linke-deutsche-panzer-gegen-russland-die-folge-waere-eine-eskalation-li.307422

Beobachter warnen vor einem Szenario, in dem Deutschland als Kriegspartei angesehen wird. In einem Gastbeitrag für die Berliner Zeitung schreibt Sevim Dagdelen, Politikerin der Linkspartei und Bundestagsabgeordnete, „Die USA wollen Deutschland ins Feuer schicken“. Die Bundesregierung werde unter Druck gesetzt, doch Olaf Scholz wolle verhindern, dass Deutschland zuerst ins Fadenkreuz Russlands gerät. Daher auch seine Absage an Alleingänge bei Waffenlieferungen.

Einige Beobachter gehen von folgender Strategie aus: Die Ukraine wird, sobald sie genügend schwere Waffen hat, die Gebiete Donezk und Luhansk zurückerobern, danach die Halbinsel Krim. Eine Niederlage Russlands bedeutet das Ende Wladimir Putins, der sich dann nicht mehr im Kreml als Präsident halten kann. Danach wird die Russische Föderation destabilisiert werden, mit der Folge, dass der ethnisch inhomogene Staat, in dem viele unterschiedliche Ethnien beheimatet sind, wegen der entstehenden gesellschaftlichen Verwerfungen auseinanderfällt. Damit hätten die USA ihr strategisches Ziel erreicht und könnten sich mit einem Regimewechsel, den Rohstoffen, wichtigen Handelsrouten und militärischen Positionierungen auseinandersetzen.

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