DAS FALSCHE SPIEL BEI DER CORONA-AUFARBEITUNG

Das RKI hat Stellung zu der Diskussion über die Protokolle des Krisenstabes genommen. (Bild: RKI-Webseite, Bildschirmfotografie, Bildzitat)

Die Aufarbeitung der Corona-Zeit scheint durch die freigeklagten RKI-Protokolle langsam in Gang zu kommen. Auf die Schlussfolgerung, das Institut habe nicht politisch unabhängig entschieden, reagierte dieses am 25. März 2024 mit einer Stellungnahme, die eher wie der verzweifelte Versuch wirkt, sich aus der Angelegenheit herauszuwinden. Unter anderem ist darin folgendes zu lesen:

Zur Einordnung des Protokolls vom 16.03.2020 ist zu erinnern, dass die Infektionszahlen in Deutschland sehr stark stiegen (siehe tägliche Situationsberichte und insbesondere die beiden Berichte vom 15. und 16.3.2020, — jeweils Abbildung 3 „Epidemiologische Kurve“), dass die WHO am 11. März die Pandemie ausgerufen hat, dass in Bergamo im Februar/März sehr viele Menschen an Covid-19 starben, dass mehrere Länder kurz vorher ein Einreiseverbot verhängt haben (darunter die USA), dass mehrere Länder das öffentliche Leben heruntergefahren haben (Spanien, Italien). Verschiedene Medien haben gemutmaßt, dass die Hochstufung der Risikoeinschätzung nicht unabhängig erfolgte. Das ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass hinter der Schwärzung in dem Satz „Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald (Name geschwärzt) ein Signal dafür gibt“ ein RKI-Mitarbeiter steht.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/C/COVID-19-Pandemie/Stellungnahme_Protokolle.html

Scheinbar hat das RKI vergessen, wie die Infektionszahlen zustande kamen. Das ZDF brachte bereits am 10. Mai 2020 in der Sendung „Berlin direkt“ folgenden Beitrag:

„Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen bemängeln unter anderem in einem jüngst veröffentlichten Thesenpapier das wissenschaftliche Handwerk des RKI.“

Das Dokument trägt die Überschrift „Thesenpapier 2.0 — Datenbasis verbessern — Prävention gezielt weiterentwickeln — Bürgerrechte wahren“. Kritisiert werden darin die verwendeten Zahlen. Seit Beginn rückt das RKI die Summe der infizierten in den Mittelpunkt, ohne sie ins Verhältnis zu den durchgeführten Tests zu setzen. Die Zahlen hätten deshalb keinen wissenschaftlichen Wert, sagte Gesundheitswissenschaftler Professor Gerd Glaeskle von der Universität Bremen. Mit den Zahlen wurde kein realistisches Bild geschaffen, sondern Angst und Panik verbreitet. Auch die Sterblichkeit sei erheblich nach oben verzerrt worden. Eine wissenschaftliche Herangehensweise habe es nicht gegeben, zumal da das RKI anfangs von Obduktionen zur genauen Feststellung der Todesursache abriet.

Weil also aufgrund dieser Zahlen mehrere Länder ein Einreiseverbot verhängten und das öffentliche Leben herunterfuhren, tat man es eben auch. Kann das etwas mit Wissenschaft zu tun haben? Dann gibt es Leute, die scheinbar immer noch völlig verblendet sind und überhaupt nicht verstehen, was das Ziel einer Aufarbeitung der Corona-Zeit ist. Dazu gehört der Tagesspiegel-Chefredakteur Christian Tretbar. Er meint, es könne nicht darum gehen, allen Corona-Leugnern nachträglich eine Absolution zu erteilen. Denn bei aller Kritik an den Maßnahmen habe die Krankheit viele Menschenleben gekostet. Die Politik habe Entscheidungen treffen müssen, schreibt Tretbar und verweist auf die Särge von Bergamo, überfüllte Kliniken, überforderte Ärzte und die Ängste der Menschen.

Vergessen hat er, dass die Ängste durch permanente Eilmeldungen über testabhängige Inzidenzen ausgelöst wurden. Waren die Zahlen nicht hoch genug, galten plötzlich andere Kriterien wie der R-Wert. Sobald die Zielmarken erreicht waren, hat man diese einfach verschoben.

Tretbars Fragen offenbaren, dass er überhaupt nicht imstande ist, das Problem zu erkennen: „Haben wir genug wissenschaftliche Power, um neuen Pandemien fundiert zu begegnen? Haben wir ein Umfeld, in dem Impfstoffe schnell entwickelt werden können? Sind die politischen Entscheidungsprozesse auf solche Lagen vorbereitet?“ Ein anderer, namhafter Journalist sagte während der Pandemie-Inszenierung:

„Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“

Derartiges hatte auf die Gesellschaft eine starke spaltende Wirkung. Die betreffenden Journalisten sind sich ihrer Mitwirkung aber nicht bewusst. Vielleicht stehen bei der nächsten „Pandemie“ die Impfstoffe innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung. Vielleicht sind die politischen Entscheider dann vorbereitet. Werden Sätze wie diese dann wieder zu hören sein? Wird es dann auch wieder heißen, es werde keine roten Linien geben?

Hinterfragt werden muss auch die Definition des Begriffes „Pandemie“. Seit der Änderung ist nicht mehr ausschlaggebend, ob zu vielen schweren Erkrankungen und Todesfällen kommt. Maßgebend ist die Ausbreitung. Wenn mehrere Länder betroffen sind, kann das nächste Land bereits bei sehr wenigen Erkrankungen den Notstand ausrufen. Als Nachweis reichen ein paar positive PCR-Tests. Was bedeutet das für die Zukunft — mit Pandemievertrag und neuen internationalen Gesundheitsvorschriften?

Mittlerweile konnte durch die Untersuchung archivierter Abwasserproben nachgewiesen werden, dass SARS-CoV-2 bereits im Sommer 2019 in Europa in Umlauf war. Was die Todesfälle in Bergamo anbetrifft, waren dort zuvor tausende Menschen im Rahmen eines regionalen Aktionsplanes gegen Meningokokken C geimpft worden. Die Immunsysteme der älteren Menschen waren stark geschwächt, sonst wäre die Erkrankung wie bei den meisten anderen Betroffenen mild verlaufen. In der Nacht vom 18. auf dem 19. März 2020 wurden zahlreiche Särge mit Militärfahrzeugen abtransportiert. Die Bilder nutzte man anschließend, um weltweit Ängste zu schüren. Gleichzeitig lehnte man Obduktionen zur sicheren Feststellung der Todesursache ab.

https://bsnews.it/2020/01/18/meningite-vaccinate-34mila-persone-tra-brescia-e-bergamo/

Handelt es sich bei Covid-19 etwa um eine sogenannte opportunistische Infektion? Auch das gehört zur Aufarbeitung, weil SARS-CoV-2 nicht die primäre Ursache für so viele Todesfälle in einem derart begrenzten Bereich gewesen sein kann. Der Gesundheitsexperte der Grünen, Janosch Dahmen, vermutet hinter den Forderungen nach Aufklärung eine von Russland aus gesteuerte Operation. Dass auch seine Äußerungen zu der „Spaltung“ beigetragen haben, vor der er jetzt warnt und diese in einen ganz anderen Kontext stellt, will er nicht wahrhaben.

https://www.nordkurier.de/politik/rki-files-gruenen-politiker-vermutet-geheimdienst-operation-2383560

Hilfreich wäre es, wenn das RKI die Verbindungen zur Politik offenlegt, also die ungeschwärzten Protokolle freigibt. Andernfalls müsste man Wolfgang Kubicki von der FDP beipflichten, der gegenüber der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte:

„Es wird immer deutlicher, dass das Robert-Koch-Institut für die Gesundheitspolitik von Jens Spahn und wohl auch Karl Lauterbach als wissenschaftliche Fassade gedient hat.“

Dieser Verdacht wird auch durch weitere dokumentierte Äußerungen des RKI-Krisenstabes genährt. Im Protokoll vom 5. Mai 2020, 11 Uhr, findet sich dieser Eintrag (Aktenzeichen 4.06.02/0024#0014):

„Indikatoren bereitzustellen wird auch fachlicher Sicht weitgehend abgelehnt, jedoch werden diese nachdrücklich von politischer Seite eingefordert (eine diesbezügliche Weisung ist jedoch nicht erfolgt). Die genannte Inzidenz kommt aus einer Diskussion zwischen BM Braun und BM Spahn.“

Der jetzige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist, was durchaus nachvollziehbar ist, nur zum Schein um eine Aufarbeitung bemüht. Bekannt wurde er den meisten durch seine Auftritte in Talk-Sendungen, wo er reichlich Angst verbreitete. Heute will er davon nichts mehr wissen und sieht sich lediglich als Mahner. Am 28. März 2024 war er von 8.12 Uhr bis 8.23 Uhr im Deutschlandfunk zum Thema zu hören und wies darauf hin, damals noch nicht im Amt und nur beratend tätig gewesen zu sein. Man habe nach bestem Wissen gehandelt, so sein Fazit. Nun wolle Lauterbach für maximale Transparenz sorgen, weshalb er am 27. März 2024 eigenen Angaben zufolge veranlasste, die RKI-Protokolle weitestgehend zu entschwärzen. Bestimmte Namen und Dinge, die Dritte betreffen, müssten aber unkenntlich bleiben. Er selbst habe die ungeschwärzten Dokumente noch nicht gesehen. Es werde etwa vier Wochen dauern, bis das RKI jeden um Erlaubnis ersucht habe, der in den Protokollen namentlich erfasst ist oder dessen Interessen berührt werden. Rückblickend auf die Corona-Zeit erachtet er lediglich jene Maßnahmen als zu weitgehend, die Kinder betreffen.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/reden/bundestag-260122

Über die vielen anderen Grundrechtseinschnitte, die Abstandsregeln, Masken unter freiem Himmel, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, die willkürliche Änderung der Indikatoren, um die Maßnahmen verlängern zu können, sowie über die Hetzreden und Nötigungen zur Impfung verliert er kein Wort. Nicht vergessen sind auch Propaganda-Formeln wie „Impfen = Freiheit“. „Die Freiheit gewinnen wir durch die Impfung zurück“, meinte damals auch Karl Lauterbach.

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