WURDEN WEITERE GESPRÄCHE ABGEHÖRT?

Die russischen Geheimdienstmitarbeiter, welche die Schaltkonferenz der vier Bundeswehr-Offiziere abhörten, mussten offenbar keine großen technischen Hindernisse überwinden. Sie konnten sich mit einer unbekannten Nummer offen in die Sitzung auf der Plattform „Webex” einwählen, berichten mehrere Zeitungen.

Laut dem Magazin „Focus” missachtet die Bundeswehr schon seit vielen Jahren grundlegende Sicherheitsstandards. Es herrsche eine seltsame Sorglosigkeit. „Deutsche Spione belehren lieber, als den Kollegen anderer Geheimdienste auch mal zuzuhören”, zitiert „Focus” den US-Geheimdienstexperten John Sipher. Unterdessen hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine Sondersitzung des Verteidigungsausschusses beantragt. Sie fordert, dass der Bundeskanzler hierzu in persona erscheint.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach in einer Pressekonferenz von einem hybriden Anggriff zur Desinformation und bezeichnete diesen als Teil eines Informationskrieges. Ziel sei es, die Geschlossenheit auf deutscher Seite zu untergraben. Pistorius erwartet, dass die ersten Ergebnisse einer Überprüfung nächste Woche vorliegen. Weitere Informationslecks seien ihm nicht bekannt. In dem veröffentlichten Mitschnitt hätten die Offiziere verschiedene Szenarien erörtert. Er bedeute kein „grünes Licht” für den Transfer von Taurus-Marschflugkörpern nach Kiew.

Margarita Simonowna Simonjan, leitende Redakteurin des Konzerns Rossija Sewodnja und des Fernsehsenders RT, hatte den Mitschnitt ins Netz hochgeladen. Sie schließt die Veröffentlichung weiterer Gespräche nicht aus, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. In den sozialen Netzwerken wird unterdessen das Gerücht verbreitet, Russland wolle aus dem Zwei-plus-Vier-Vertrag aussteigen. Dieser beinhaltet alle Aspekte eines Friedensvertrages und ersetzt einen solchen somit.

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