Am Sonntag um 3 Uhr Sommerzeit wurde die Uhrzeit um eine Stunde zurückgestellt auf 2 Uhr. Damit gilt wieder die reguläre Mitteleuropäische Zeit. Ein baldiges Ende des Vor- und Zurückstellens ist nicht in Sicht. Die EU-Kommission schlägt vor, die halbjährliche Zeitumstellung in der Europäischen Union abzuschaffen, nachdem sich bei einer Umfrage im Jahr 2018 eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer für ein Ende ausgesprochen hatte. Die einzelnen EU-Länder sollen selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommerzeit oder die Normalzeit beibehalten möchten.
Doch bisher konnte sich der Europäische Rat nicht auf eine gemeinsame Position einigen. Jede Variante hätte unvorteilhafte Auswirkungen, weil die Abenddämmerung entweder auf eine zu frühe Uhrzeit entfällt oder die Morgendämmerung erst sehr spät einsetzen würde. Besonders in den Randbereichen der Zeitzone wäre die Situation extrem.
Es stellte sich heraus, dass das Problem durch die Größe der mitteleuropäischen Zeitzone entsteht. Sie erstreckt sich nach Westen hin über zu viele Längengrade. Ausgangslinie ist der durch Görlitz führende 15. Grad östlicher Länge. Jede Zeitzone sollte sich nach Möglichkeit nur über 15 Längengrade erstrecken. Eine ganzjährige Sommerzeit würde an der 2000 Kilometer entfernten spanischen Westküste dazu führen, dass die Sonne Mitte Dezember erst gegen 10 Uhr aufgeht, und die Mittagszeit Anfang August auf etwa 14.40 Uhr entfällt. Maßgebend ist der Sonnenhöchststand um 12 Uhr Normalzeit auf dem Bezugslängengrad. Ein Wechsel in die Westeuropäische Zeitzone könnte Spanien wieder näher an diese Ausgangslage heranbringen.
Kommentar hinterlassen