AFD-WÄHLER WERDEN NICHT UMKEHREN

Kurz nachdem die AFD in Umfragen die Union überholt und Platz eins erreicht hat, wird sie als „gesichert rechtsextremistisch” eingestuft. An einen Zusammenhang glauben nicht nur AFD-Wähler, sondern auch viele Unentschlossene. Manche sprechen offen von einem politisch motivierten Vorgehen gegen die größte Oppositionspartei und verweisen auf die Parteizugehörigkeit der Verfassungsrichter. Bleibt das Gutachten unter Verschluss, kann die AFD behaupten, der Geheimdienst habe bestimmte Äußerungen aus dem Kontext gerissen und etwas verfassungsfeindliches hineininterpretiert.

Die Hoffnung, das Urteil wirke abschreckend und bringe AFD-Wähler wieder zurück zur CDU oder SPD, wird sich aber nicht erfüllen. Vielleicht gibt es einen kleinen Rücksetzer bei den nächsten Umfragewerten. Der Frust in der breiten Bevölkerung wird aber sicher größer werden und sich irgendwo bemerkbar machen. Es ist auch falsch, davon auszugehen, dass die vielen unentschlossenen Wähler aus äußerlich gemäßigt wirkenden Gesellschaftskreisen auch gemäßigte Ansichten haben. Wer ihnen zuhört, wird häufig auf Meinungen treffen, die eher an die Partei „Heimat” erinnern.

Ein Verbotsverfahren könnte fünf Jahre dauern. Scheitert das Unterfangen, hätte die AFD hinterher mehr Stimmen denn je. Kommt das Verbot zustande, muss mit einer folgenschweren Radikalisierung gerechnet werden. Der Grund ist nicht nur die entzogene Stimme. In fünf Jahren werden die Unsicherheiten und Verlustängste deutlich größer sein als heute.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*