ERSTES LAND MIT UNENTGELTLICHEM NAHVERKEHR

Hybridbusse mit Stromabnehmer und Trams, die keinen durchgehenden Fahrdraht benötigen - der ÖPNV in Luxemburg ist technisch auf einem neuen Stand.

Unentgeltliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr — was in Deutschland als nicht finanzierbar gilt, soll im Nachbarland Luxemburg nun angeboten werden. Vom ersten Quartal des Jahres 2020 an werden Fahrgäste nichts für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zahlen müssen.

Premierminister Xavier Bettel sagte in seiner Regierungserklärung, Luxemburg werde das erste Land der Welt sein, in dem man den öffentlichen Nahverkehr spontan oder geplant nutzen und überall ein- und aussteigen könne, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Fahrkarte man kaufe.

Die unentgeltliche Personenbeförderung soll die Verkehrsprobleme des Landes entspannen. Jeden Tag pendeln rund 200’000 Menschen aus Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit in das Großherzogtum. Einzelheiten zur Finanzierung sind nicht bekannt. Das Vorhaben soll mit einer Absenkung der Kilometerpauschale einhergehen.

Bei den Luxemburgischen Parlamentswahlen im Oktober 2018 hatten die Grünen, welche den Ausbau des Nahverkehrs und dessen unentgeltliche Bereitstellung fordern, den höchsten Stimmenzuwachs. Die Regierungskoalition aus Liberalen, Sozialisten und Grünen kann dadurch fortgeführt werden. Vor fünf Jahren hatte die Dreier-Koalition die konservative Christlich-Soziale Volkspartei vom ersten Platz verdrängt. Die Christlich-Soziale Volkspartei, welche 18 Jahre lang Regierungspartei war, erhielt zwar wieder die meisten Stimmen, fand jedoch keinen Koalitionspartner.

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