EINSCHÄTZUNGEN NACH DER WAHL IN HAMBURG

Am 23. Februar 2020 fand die Wahl zur 22. Hamburgischen Bürgerschaft statt. Wichtigste landespolitische Themen waren das Klima, Verkehr, Wohnen und Schulen. Nach den Vorgängen in Thüringen und dem Attentat von Hanau wurde besonders das Abschneiden der Parteien CDU, FDP, Linke und AFD beobachtet. Insgesamt 15 Parteien bewarben sich um die 121 Sitze. Gewählt werden durfte ab einem Alter von 16 Jahren. Da Endergebnis sieht wie folgt aus:

  • SPD: 39,2 % (minus 6,4 %)
  • Grüne: 24,2 % (plus 11,9 %)
  • CDU: 11,2 % (minus 4,7 %)
  • Linke: 9,1 % (plus 0,6 %)
  • AFD: 5,3 % (minus 0,8 %)

Die FDP verlor 2,47 % und erreichte nur noch 4,96 %. Damit wird sie nicht mehr im Parlament vertreten sein. Die amtierende Regierungskoalition aus SPD und Bündnis ’90/Die Grünen wurde bestätigt und hat nun sogar eine Zweidrittelmehrheit.

Bündnis ’90/Die Grünen fanden besonders hohen Zuspruch in den wohlhabenden Szenestadtteilen. Ihr Wahlziel, die SPD zu übertrumpfen, erreichte die Partei jedoch nicht. Die SPD konnte dort viele Wähler gewinnen, wo die Arbeitslosigkeit höher ist und verhältnismäßig viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Die Wählergruppen beider Parteien begreifen sich als die neue bürgerliche Mitte und betrachten die bisherige als nicht mehr zeitgemäß. Der Verlust bei der AFD ist angesichts der Vorereignisse und des ohnehin schweren Standes in Hamburg relativ klein geblieben.

Für Gesamtdeutschland lässt sich aus dieser Wahl kaum etwas ableiten, da die einzelnen Regionen zu unterschiedlich sind. INSA-Demoskopen sehen derzeit die CDU/CSU bei 26,5 %, gefolgt von Bündnis ’90/Die Grünen mit 22 % und der SPD mit 14,5 %. Die weiteren Plätze belegen die AFD mit 13 % und die Linkspartei mit 10,5 %. Die FDP würde 7 % erreichen, wenn am 25. Februar Bundestagswahlen wären.

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