GERA UND DIE DROHENDE AUSGANGSSPERRE

Eine Ausgangssperre können sich auch in Gera nur die wenigsten vorstellen. Je nach Wetter werden Cafés, Spielplätze, Straßen und Plätze gut bis mäßig frequentiert. Doch das könnte sich in wenigen Tagen ändern. Sollte tatsächlich schon am Samstag eine entsprechende Anordnung in Kraft treten, wie einige gehört haben wollen, käme das öffentliche Leben vollständig zum Erliegen. Davor haben besonders viele Unternehmer Angst, zumal da die Krise noch eine lange Zeit andauern dürfte und letztendlich auch den Finanzsektor infizieren wird.

Es gibt kaum noch ein anderes Thema — in der Fußgängerzone, in Geschäften, auf der Straße. Nahezu jeder ist in irgendeiner Weise betroffen. Für viele wird die Kinderbetreuung zu einer Herausforderung, anderen geht die Existenzgrundlage verloren.

Derweil wird die Rhetorik in den Medien immer schärfer. Von einem unsichtbaren Gegner ist die Rede, bisweilen sogar von einem Krieg. Armin Laschet, der Ministerpräsident von NRW, sagte, es gehe um Leben und Tod. Manche möchten die Nachrichten dieser Tage schon nicht mehr hören und gehen erst recht nach draußen. Denn dort wirkt alles ganz normal, und nicht wenige gewinnen so den Eindruck, die Hysterie werde allein durch die Medien erzeugt.

Auf die Frage eines Reporters der Bild-Zeitung (veröffentlicht am 18. März 2020), ob denn bald auch mit Militär auf Deutschlands Straßen zu rechnen sei, sagte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, es sei überwältigend, zu sehen, wie selbstverständlich Maßnahmen angenommen würden, die vor vier Wochen noch als unmöglich galten.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*