STARKER RÜCKGANG BEI DEN EIN- UND AUSFUHREN IM APRIL 2020

Der deutsche Export ist um 24 % gegenüber dem Vormonat bzw. 31,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Das meldet das Statistische Bundesamt und spricht vom größten Rückgang seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahre 1950. Insgesamt wurden im April 2020 Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro ausgefahren. Ebenfalls starke Rückgänge im Vergleich zum April 2019 haben Frankreich mit minus 48,3 %, Italien mit minus 40,1 %, und die USA mit minus 35,8 % zu verzeichnen.

Importiert wurden im April 2020 Waren im Wert von 72,2 Milliarden Euro, und damit 16,5 % weniger als im Vormonat bzw. 21,6 % weniger als im Vorjahresmonat. Auf Seiten der Importe gingen die deutschen Einfuhren zuletzt in der Finanzkrise im Juli 2009 so stark zurück. Die meisten Importe kamen im April 2020 aus der Volksrepublik China nach Deutschland.

Die Außenhandelsbilanz schloss im April 2020 mit einem Überschuss von 3,5 Milliarden Euro ab. Damit wurde der niedrigste Exportüberschuss Deutschlands seit Dezember 2000 nachgewiesen. Ursache der starken Export-Rückgänge waren die weltweiten Handelsbeschränkungen, zudem auch die geschlossenen Grenzen im europäischen Binnenmarkt sowie die Störungen in der See- und Luftfracht.

Desweiteren sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im Zeitraum vom ersten Quartal 2019 zum ersten Quartal 2020 kalenderbereinigt um 4,3 % gestiegen. Dies ist die höchste Veränderung, die der Arbeitskostenindex jemals ausgewiesen hat. Die Neuaufträge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sind im April 2020 aufgrund der Corona-Situation nochmals deutlich zurückgegangen, nachdem sie bereits im März deutlich gesunken waren. Auch die Produktion ging im März 2020 aufgrund der Corona-Situation deutlich zurück, und zwar um 17,9 %. Zudem gab es 7,7 % weniger Gründungen größerer Betriebe im ersten Quartal 2020. Im März 2020 war der Umsatz im Bauhauptgewerbe 11,8 % höher als im März 2019. Im ersten Quartal 2020 meldeten die deutschen Amtsgerichte 4683 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,7 % weniger als im ersten Quartal 2019.

Der Deutsche Aktienindex reagiert deutlich. Die Tageskurve fiel um bis zu 2,5 % auf 12’502 Punkte. Auf den Jahreshöchststand von 13’795 Punkten Mitte Februar 2020 folgte ein Jahrestieftstand von 8441,71 Punkten (Schlusskurs) am 18. März 2020. Im Zuge der Lockerungen erreichte er jüngst wieder, getrieben von Optimismus, 12’913 Punkte. Einige Ökonomen warnen, die Indizes spiegelten nicht mehr die reale Situation wieder. Hedgefonds könnten die Situation zunächst zum Ankaufen und Ausschlachten nutzen. Bis Dezember 2020 werde die Zahl der Insolvenzen deutlich zunehmen und schwere soziale Folgen nach sich ziehen, die anschließend durch den beabsichtigten und bereits angekündigten Umbau der gesamten Wirtschaft- und Gesellschaftsarchitektur in neue Bahnen abgeleitet werden.

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