TÄUSCHUNG DER ÖFFENTLICHKEIT MIT INFEKTIONSZAHLEN

Zu sehen ist ein Abbild der RKI-Seite „COVID-19-Dashboard”.

Wenn positiv getestete Menschen als Infizierte gewertet werden, sei das sowohl infektionsepidemiologisch als auch sachlich falsch. Das sagt der Mikrobiologe Dr. Andreas Bermpohl, bezogen auf das Coronavirus SARS-CoV-2. Ein entsprechender Artikel erschien am 26. September 2020 in der Druckausgabe der Neuen Westfälischen (siehe auch „https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/22868731_Mikrobiologe-kritisiert-Corona-Zahlen-Positiv-getestet-heisst-nicht-infiziert.html”). Der diplomierte Biologe bildet Laborassistenten aus, ist als Krankenhaushygieniker aktiv, betreut Laboratorien in Sicherheitsfragen und hat sich mit der Übertragung viraler Erreger durch raumlufttechnische Anlagen beschäftigt.

Die Vorgehensweise des Robert-Koch-Instituts bezeichnet er als unwissenschaftlich. Der Öffentlichkeit werde ein starker Anstieg der Corona-Infizierten suggeriert, den es nicht gebe. Der PCR-Test, gemeinhin als Corona-Test bezeichnet, könne nur den Verdacht einer Infektion anzeigen, da er auch auf einzelne, nichtinfektiöse Fragmente des Virus reagiere. Eine positiv getestete Person sei also nicht zwangsläufig infiziert, und eine infizierte nicht unbedingt krank. In der öffentlichen Darstellung würden alle diese Dinge nicht unterschieden. Von 1600 positiv getesteten Beschäftigten der Tönnies-Belegschaft seien nur 20 tatsächlich erkrankt gewesen. Bermpohl fordert deshalb Bluttests, doch das sei nicht gewünscht. Er bezeichnet das Verhalten des RKI als grob fahrlässig. Es treibe die Testzahlen in die Höhe, um dann durch einfaches Aufaddieren der positiv getesteten Personen behaupten zu können, dass die Infektionszahlen steigen. Das Verhältnis der Gesamttestzahl zu den positiven Befunden werde dagegen nur im Hintergrund veröffentlicht.

Inzwischen sind auch Beipackzettel der verwendeten PCR-Tests in Umlauf, wie zum Beispiel jene des Herstellers „Creatives Diagnostics” (siehe „https://www.creative-diagnostics.com/”).

Dort ist unter anderem folgendes zu lesen:

Dieses Produkt ist nur für Forschungszwecke und nicht für diagnostische Zwecke bestimmt. … Dieses Produkt ist für den Nachweis von 2019-Novel Coronavirus (2019-nCOV) vorgesehen. Das Nachweisergebnis dieses Produkts dient nur als klinische Referenz und sollte nicht als einziger Beweis für die klinische Diagnose und Behandlung verwendet werden.

Kritik wird auch nach der Zusammenkunft von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am 29. September 2020 geäußert. Diese hatten sich auf strengere Regeln geeinigt. Unter anderem soll die Teilnehmerzahl für private Feiern bei steigenden Infektionszahlen im betroffenen Landkreis begrenzt werden. Hierfür wurden zwei Stufen mit zwei Schwellenwerte genannt: 35 bzw. 50 Infektionen pro 100’000 Einwohner in sieben Tagen. Die Rede ist von einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz. Auch hier fehle der Bezug zur Anzahl der getesteten Personen, sodass die Schwellenwerte durch Ausweitung der Tests nach Belieben überschritten werden könnten. Zudem bezeichne der Begriff Inzidenz in der Medizin die Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe von bestimmter Größe während eines bestimmten Zeitraums, und nicht die Anzahl der Neuinfektionen oder positiven Tests. Die Öffentlichkeit werde mit falsch verwendeten Begriffen getäuscht und manipuliert.

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