RUND EIN JAHR BAUVERZUG IN DER WIESESTRASSE

Auf den insgesamt sechs Abschnitten des rund 800 Meter langen Straßensanierungsprojektes verlängert sich die Bauzeit um jeweils rund zehn Wochen. (Bild: Julia Günther, Stadtverwaltung)

Im Rahmen eines Vororttermins informierte Geras Baudezernent Michael Sonntag gemeinsam mit GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle am 17. Dezember 2020 über den Stand der Bauarbeiten in der Wiesestraße und gab die neuen Terminziele für die Fertigstellung der Maßnahme bekannt: „Die Sanierung der Wiesestraße unter Aufrechterhaltung des Straßenbahnverkehrs im Fünf-Minuten-Takt ist ein ambitioniertes und sehr komplexes Projekt, das uns in der Vergangenheit wiederholt vor unvorhersehbare Herausforderungen gestellt hat. Trotz der in den letzten Monaten unternommenen Anstrengungen aller Projektbeteiligten, den Baufortschritt zu beschleunigen, kann die ursprünglich geplante Fertigstellung im Sommer 2021 nicht mehr gewährleistet werden. Sie wird sich leider um etwa ein Jahr verzögern. Wir bitten alle Anlieger, Anwohner sowie Gewerbetreibende um Verständnis und hoffen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit der Projektpartner“, so Michael Sonntag.

Unter Einbezug aller am Bau Beteiligten wurde die Projektplanung in den letzten Wochen sorgfältig geprüft und an den gegenwärtigen Bautenstand angepasst. Demnach soll der zweigleisige Bahnbetrieb nun bis Ende September 2022 hergestellt sein. Die Verkehrsfreigabe für den Individualverkehr erfolgt dann einen Monat später, im Oktober 2022. Für die insgesamt sechs Abschnitte des rund 800 Meter langen Straßensanierungsprojektes bedeutet das eine Verlängerung der Bauzeit um jeweils rund zehn Wochen.

Eine der Hauptursachen für die Verzögerung der Fertigstellung sind eine Reihe zusätzlicher Arbeiten, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen waren. So mussten unterirdische Leitungen in größerem Umfang neu- und umverlegt werden, um eine adäquate Versorgung aller Anlieger für die Zukunft sicherzustellen. Hinzu kam die Notwendigkeit, Bahnkörper und Gleisanlagen aufgrund des vorgefundenen Untergrunds und der ungünstigen Position des alten Abwassersammlers zusätzlich baulich zu sichern. Auch musste die Lage und Größe der neuen Telekomschächte geändert werden, weil die Gründung einzelner Häuser niedriger war, als angenommen.

Schließlich war und ist das laufende Bauprojekt auch von den Auswirkungen der Corona-Beschränkungen betroffen, etwa durch Lieferengpässe. Aus diesem Grund wurden nachträglich zahlreiche Maßnahmen zur Verkürzung der Bauzeit ergriffen. Dazu sagt Torsten Rühle: „Wir alle arbeiten mit Hochdruck daran, das Vorhaben schnellstmöglich zu realisieren. So werden die Arbeiten auch in den Wintermonaten fortgesetzt, soweit die Witterung dies zulässt. Zusätzlich finden viele der Arbeiten parallel statt und werden wo möglich vorgezogen.

Außerdem kommt, anders als ursprünglich geplant, der leistungsfähigere Stahlfaserbeton als Unterbau für die Gleise zum Einsatz.“ Michael Sonntag würdigte in diesem Zusammenhang die Sorgfalt der Arbeiten durch die bauausführenden Unternehmen und die gute Kooperation zwischen den Baumaschinisten und dem Fahrpersonal des GVB: „In vielerlei Hinsicht verläuft das Bauprojekt Wiesestraße gut. So haben wir bisher keine Arbeitsunfälle und nur sehr wenige Störungen im Straßenbahnverkehr zu verzeichnen. Ich danke ausdrücklich den Bau- und Ausführungsfirmen für ihren Einsatz und hoffe auch weiterhin auf eine so breite Akzeptanz für die Maßnahme bei allen Betroffenen. Ich bin zuversichtlich, dass wir allen Widrigkeiten zum Trotz das Gemeinschaftsprojekt so zügig wie möglich umsetzen werden.“

Hintergrundinformationen
Das Bauvorhaben Wiesestraße ist eine Gemeinschaftsbaumaßnahme des GVB, der Stadt Gera, des Zweckverbands Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“, der Energieversorgung Gera (EGG) und der Telekom. Die Generalplanung und Projektsteuerung erfolgt durch die IFP-Management GmbH. Die GVB ist Bauherr der Gleisanlagen mit zugehörigem Unterbau. Das Tiefbauamt der Stadtverwaltung Gera im Dezernat für Bau und Umwelt baut begleitend die neuen Gehwege und Parkstreifen. Der Zweckverband Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“ erneuert gleichzeitig den Abwasserkanal, die Trinkwasserleitung sowie die Trinkwasser- und Abwasser-Hausanschlüsse. Die EGG baut neue Leitungssysteme für die Gas- und Energieversorgung und Telekom, Vodafone und Kabel Deutschland erneuern die Telekommunikationsanlagen.

Das Projekt ist in drei große Bauabschnitte unterteilt: Der erste Bauabschnitt reicht von der Spielwiese/Karl-Marx-Allee bis Wiesestraße Nr. 39/44. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Strecke Wiesestraße Nr. 39/44 bis Nr.74 (Einmündung Debschwitzer Straße) und der dritte Bauabschnitt beginnt in der Wiesestraße 74 und reicht bis zur Arminiusstraße. Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf der Ost- und Westseite der Straße erfolgen dabei jeweils abwechselnd, um die Anbindung an den Nahverkehr aufrechterhalten zu können. Bisher sind in den Abschnitten 1 und 3 die Gleise auf der Ostseite, das heißt in Fahrtrichtung Stadtzentrum, fertiggestellt. Zudem ist die Sanierung der Gebäudehülle für das Unterwerk Hainbergstraße fertiggestellt. Mit Abschluss aller Arbeiten ist der komplette öffentliche Straßenraum grundlegend erneuert und auf dem neuesten technischen Stand. Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat Thüringen.

Mit Stand 30. November 2020 betragen die Gesamtkosten des Projektes 15,73 Millionen Euro. Folgende Unternehmen sind mit der Ausführung der Baumaßnahmen beauftragt: Arge Strabag Rail GmbH und GP Verkehrswegebau GmbH für den Gleisbau, Strabag AG mit dem Straßen- und Tiefbau, SPL Powerlines Germany GmbH mit den Fahrleitungsanlagen, Sécheron Hasler GmbH mit der Bahnstromanlage und dem Unterwerk Hainbergstraße, Stührenberg GmbH mit der technischen Ausrüstung für Lichtsignalanlagen sowie Elektro Schöppe mit der technischen Ausrüstung Beleuchtung.

Für Fragen rund um die Bauarbeiten Wiesestraße stehen Anwohnern, Anliegern und Betroffenen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:

Stadtverwaltung Gera, Tiefbauamt, Amtsleiter, Rufnummer 0365 8384700, elektronische Post „tiefbau@gera.de”

GVB Gera mbH, IFP-Management, Roland Rennert, Rufnummer 0365 7390425, elektronische Post „info@ifp-management.de”

Zusätzlich haben alle Anwohner, Anlieger und Gewerbetreibende in der wöchentlichen Fragestunde die Möglichkeit, ihre Fragen und Anregungen mit der Projektsteuerung von IFP-Management und Vertretern des Auftraggebers zu besprechen. Die Fragestunde findet immer donnerstags zwischen 12.45 und 13 in der Baustelleneinrichtung Höhe Wiesestraße 50 statt.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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