ZUNAHME ATYPISCHER BESCHÄFTIGUNG IN DEUTSCHLAND

Nach Angaben der Bundesregierung erhält in Deutschland fast jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte für seine Arbeit einen Niedriglohn. Der Niedriglohnanteil beträgt 18,6 %. Bei Frisören sei er mit 92 % besonders hoch. Das mittlere Brutto-Einkommen habe in dieser Branche zuletzt bei 1680 Euro gelegen. Die Bundesregierung äußerte sich hierzu aufgrund einer Anfrage der Linkspartei.

Schätzungsweise ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer ist inzwischen atypisch beschäftigt. Dazu zählen Leiharbeit bzw. Zeitarbeit, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, Teilzeitbeschäftigung unter 20 Wochenstunden sowie befristete Beschäftigungsverhältnisse. Im Jahre 1991 lag der Anteil der atypisch beschäftigten Arbeitnehmer bei 13,7 %.

Gleichzeitig gehen einige Ökonomen von nur noch 18 Millionen wertschöpfenden Leistungsträgern in Deutschland aus. Mit zunehmender Digitalisierung werde die Zahl der Beschäftigten weiter abnehmen. Aus unternehmerischer Sicht sei es das Ziel, mit Hilfe von KI und Automatisierung die Lohnkosten weiter zu senken.

Etwa die Hälfte der Beschäftigten ist mittlerweile nicht mehr imstande, Rücklagen aufzubauen. Ihr Lohn reicht nur zur Deckung des täglichen Bedarfs und der Wohnkosten.

Bei fortschreitender Entwicklung droht der Mehrheit ein eklatanter Wohlstandsverlust, der eine deutliche Distanzierung vom Staat und seinen Regeln zur Folge haben kann, schätzen Beobachter. Möglich sei ein gesellschaftlicher Umbruch mit einer Vielzahl sogenannter Verlierer. Die staatliche Ordnung werde dann nur noch mit restriktiven Maßnahmen und ein an Bedingungen geknüpftes, universelles Grundeinkommen aufrecht zu erhalten sein.

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