GERA HAT WEITERHIN EINEN KLIMASCHUTZMANAGER

Thomas Krauße ist erster Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, Industrie, Handwerk und Bürgerschaft bei allen Fragen rund um den Klimaschutz. Handlungsgrundlage ist das Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Gera. (Bild: Stadtverwaltung)

Thomas Krauße bleibt Ansprechpartner für den Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung in Gera:

„Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe weiterführen kann. Die vergangenen drei Jahre haben offenbart, wie hoch der Handlungsdruck zur Umgestaltung unserer Gesellschaft hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise ist. Vor dem Hintergrund eindrücklicher Naturereignisse nicht nur in Gera kann es ein ‚Weiter-so!‘ nicht geben.“

Der Biogeowissenschaftler und gebürtige Geraer und ergänzt:

„Rückblickend konnten wir bereits einige wichtige Grundlagen für kommunalen Klimaschutz legen und erste wertvolle Projekte umsetzen. Gleichzeitig befindet sich eine Vielzahl von Projekten in Vorbereitung und Umsetzung, der Handlungs- und Investitionsbedarf aller Aufgabenträger ist enorm. Es ist an der Zeit umzudenken. Verwaltungsseitig muss Klimaschutz kurzfristig zu einer Pflichtaufgabe und zu einem wesentlichen Maßstab sämtlicher Entscheidungen werden.“

Nach wie vor ist der Klimaschutz eine freiwillige Leistung der Kommunen. Ende August 2022 lief die auf drei Jahre angelegte Projektförderung des Klimaschutzmanagers in Gera aus. Die Stelle war über die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums finanziert worden.

Nun hat das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) die Förderung eines Anschlussvorhabens für drei weitere Jahre mit 60 % der Personalkosten aus Mitteln des Thüringer Landeshaushalts gewährt. Hierzu erklärt Michael Sonntag, Leiter des Dezernates für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt:

„Die Kommunen nehmen eine zentrale Rolle im Klimaschutz ein, denn sie stehen im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, der lokalen Wirtschaft sowie sozialen und kulturellen Einrichtungen und haben direkten Zugriff auf die gebaute Infrastruktur vor Ort. Damit haben sie weitreichende Handlungsmöglichkeiten, um den Klimaschutz auf lokaler Ebene voranzubringen. Aufgrund der guten und fruchtbaren Zusammenarbeit war es für uns keine Frage, die im städtischen Baudezernat angesiedelte Stelle weiterhin mit Thomas Krauße zu besetzen.“

Demnach sei man bei vielen der im städtischen Energie- und Klimaschutzkonzept aufgelisteten Ziele auch dank des Engagements von Herrn Krauße auf einem guten Weg, etwa bei der fortschreitenden Anhebung des Gebäudeenergiestandards durch die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude. Derzeit wirkt der Klimaschutzmanager beispielsweise daraufhin, dass die Grundschule 3 „Saarbachtal“ zur Unterstützung der Gebäudeenergieeffizienz mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wird. Bereits 2021 erhielt das Hauptgebäude der Musikschule am Biermannplatz einen Sonnenschutz. Ferner erfolgt in diesem Jahr die Umstellung eines Teils der städtischen Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Leuchten. Im aktuellen Projekt werden 684 Natriumdampfleuchten an zwölf Hauptverkehrsstraßen und einer Nebenstraße in Gera ausgetauscht. Dadurch und durch die Optimierung der Schaltzeiten können an den Straßenzügen mehr als die Hälfte des benötigten Stroms, zirka 175’000 kWh/a, eingespart werden. Folgeprojekte zur Effizienzsteigerung der Außenbeleuchtung befinden sich in Vorbereitung.

Neben solchen Klimaschutzanstrengungen bedarf es auch einer Anpassung an die Folgewirkungen des Klimawandels. Der Klimaschutzmanager führt aus:

„Die Auswirkungen und Folgen des Klimawandels sind in Gera schon jetzt deutlich spürbar. Dazu gehören Extremwettereignisse, wie Starkniederschläge, mit Schäden zuletzt 2019 und 2021, das Hochwasser von 2013, aber auch Hitze- und Dürreperioden mit jährlichen Wald- und Grasbrandrekorden wie in diesem Jahr. Deshalb müssen wir auch in Gera eine Vielzahl von Anpassungsmaßnahmen vornehmen, um die Stadt und ihre Gesellschaft auf die künftigen klimatischen Bedingungen entsprechend ihrer räumlichen Lage sowie der baulichen und landschaftlichen Gestaltung öffentlicher Bereiche auszurichten.“

Ein aktuelles Projekt ist der geplante Klimagarten im Geraer Tierpark. Auf einer Fläche von 0,6 Hektar soll zentral hinter dem Luchsgehege eine grüne Oase des Erholens entstehen. Die ökologisch hochwertige Anlage mit Pflanzquartieren und Spielangebot lädt zukünftig zum Verweilen und Nachahmen ein. In den nächsten Jahrzehnten wird hier zudem experimentell geprüft, unter welchen Standortbedingungen trockenheits- und hitzeverträgliche, zum Teil gebietsfremde Gehölzarten am besten gedeihen. Gleichzeitig bietet sich mit dem Klimagarten die Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger nicht nur über die anzutreffenden Pflanzenarten und die Bedeutung nachhaltiger Grünwirtschaft zu informieren, sondern auch über den Klimawandel und entsprechende Anpassungsmöglichkeiten aufzuklären. Damit ist eine weitere wichtige Aufgabe des Klimaschutzmanagers der Stadt angesprochen: Thomas Krauße ist erster Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, Industrie, Handwerk und Bürgerschaft bei allen Fragen rund um den Klimaschutz. Durch öffentliche Aktionen wie der Klimapavillon 2020 oder das jährlich stattfindende „Stadtradeln“ will Thomas Krauße aufklären, vernetzen und die Menschen nicht zuletzt zu aktivem Klimaschutz motivieren. Handlungsgrundlage ist das Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Gera.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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