RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE VERZEICHNET STEIGENDE MITGLIEDERZAHLEN

Nach Angaben von „Vatican News“ ist die Zahl der Katholiken weltweit um 1,3 % auf 1378 Millionen Menschen gestiegen, die der Priester allerdings leicht gesunken. Der Nachrichtenanbieter bezieht sich auf das „Annuarium Statisticum Ecclesiae“ für 2021 und das neue Päpstliche Jahrbuch für 2023. Der Anstieg entspreche dem allgemeinen Anstieg der Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum. Im Jahre 2021 waren insgesamt 17,67 % der Weltbevölkerung katholisch. Nach wie vor ist die römisch-katholische Kirche die größte religiöse Institution der Erde.

Mit über 3 % ist in Afrika der stärkste Anstieg zu verzeichnen. Es folgen Asien und Amerika mit jeweils etwa 1 %. In Europa blieben die Mitgliederzahlen gleich. Bezogen auf die Gesamtzahl der Einwohner im Jahre 2021 haben Katholiken folgende Anteile:

  • Nord- und Südamerika: 64 %
  • Europa: 39,6 %
  • Deutschland: 26 %
  • Ozeanien: 25,9 %
  • Afrika: 19,4 %
  • Asien: 3,3 %

Innerhalb der Kirche verschiebt sich die Gewichtung allmählich. Der zahlenmäßige Anteil der Afrikaner wird bedeutender, der Anteil der Europäer geringer. Fast die Hälfte aller Katholiken der Welt, und zwar 48 %, leben in Amerika, davon 75 % in Südamerika und 27 % allein Brasilien. Brasilien bleibt das Land mit der weltweit höchsten Katholikenzahl: 180 Millionen Brasilianer sind katholisch.

Ein entgegengesetzter Trend wurde bei den Priesterzahlen festgestellt. Diese sanken weltweit leicht um 0,39 %. Ende 2021 lebten 39,3 % aller Priester in Europa. Dort und in Amerika gehen die Zahlen langsam zurück, während sie in Afrika und Asien deutlich ansteigen.

Wie steht es um die Reformbemühungen innerhalb der Kirche? Für den amtierenden Pabst dürfte das Klima im Vatikan nach dem Tode von Benedikt XVI. ungemütlicher werden. Die demonstrative Verbundenheit mit dem früheren Pontifex maximus hatte zu einem Stillhalteabkommen mit der konservativen Seite im Vatikan geführt. Dadurch wurde der Konflikt zwischen konservativen Kräften und den reformwilligen im Zaume gehalten. Nun könnte sich das ändern. Die Reformbestrebungen von Franziskus, die Abkehr von der Hierarchie, hin zu einer synodalen Struktur, welche auch Laienvertreter ein Mitspracherecht einräumt, könnten torpediert werden, da die konservativen Kräfte nun schärfer darauf reagieren werden.

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