LIEFERROBOTER-PROJEKT BEGINNT MITTE APRIL 2023

Beispielbild

In Gera wird ein weiteres Mal an der Mobilität der Zukunft geforscht: Ab Mitte April 2023 wird ein Lieferroboter in Lusan im Einsatz sein, um eine neue Form der Warenzustellung zu erproben. „Robbie“, wie der Roboter bei einer Informationsveranstaltung zum Projekt am Donnerstag in der Begegnungsstätte Eichenhof getauft wurde, soll die festgelegte Teststrecke zwischen dem Eichenhof und der Rewe-Scholz-Filiale in der Zeulsdorfer Straße eigenständig zurücklegen und so die Bewohner des Stadtteils beim Einkauf unterstützen. Rico Trost, der Leiter des Amts für Zentrale Steuerung, erklärt:

„Die Suche nach neuen Mobilitätsformen ist nicht nur im Bereich der Personenbeförderung wichtig, sondern muss auch im Sinne der Steigerung von Lebensqualität gedacht werden. Unabhängigkeit ist für viele Menschen, insbesondere für Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung, ein wichtiges Thema. Lieferroboter sind hier eine innovative Möglichkeit, um diesem Wunsch gerecht zu werden und eine Erleichterung des Alltags zu erreichen“

Umso wichtiger sei es, einen geeigneten Ort zu haben, um solche Technologien zu erproben. Der Amtsleiter fährt fort:

„Gera hat ideale Voraussetzungen für solche Pilotprojekte. Wir bieten den passenden Rahmen, um technische Innovationen unter realen Bedingungen in ihrer Anwendung zu erforschen, denn ohne die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer können auch die technisch ausgefeiltesten Ideen keinen Mehrwert generieren.“

Der Lieferroboter wird rund sechs Monate lang in Lusan im Einsatz sein. Dabei soll die Frage geklärt werden, wie ein solcher technisch und auch optisch ausgestattet sein muss, damit er sich im öffentlichen Raum einfügt und von den Menschen vor Ort akzeptiert wird: Wie groß muss der Roboter selbst, aber auch die Transportboxen sein, um einen wirklichen Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen? Wie verhält sich der Roboter in der Interaktion mit Passanten? Wie groß muss der Abstand sein, die der Roboter auf seinen Wegen zu Fußgängern einhält, damit diese sich nicht von ihm belästigt fühlen? Wie schnell darf er fahren? Auf all diese und weitere Fragen soll das Pilotprojekt, dass von der TAG Wohnen initiiert und von der TU Bergakademie Freiberg sowie der Hochschule Schmalkalden technisch realisiert wurde, Antworten liefern.

Während der Testphase werden zwei verschiedene Modelle im Einsatz sein: In Gera wird zunächst die kompaktere Variante erprobt, die mit kleineren Rädern ausgestattet ist. Das andere Modell, das über deutlich größere Räder verfügt und optisch eher an ein kleines Baufahrzeug erinnert, fährt derzeit bereits im sächsischen Freiberg und wird im Laufe der sechs Monate auch nach Gera kommen. Beide Roboter sind mit Sensoren und Kameras ausgestattet, um die Umgebung zu erfassen und die Interaktionen mit Menschen zu koordinieren. Zudem werden die Testfahrten immer durch zwei Studenten der Hochschule Schmalkalden betreut und überwacht.

Ende 2022 wurden bereits in Zusammenarbeit mit dem Amt für Tiefbau und Verkehr der Stadt Gera und mit finanzieller Unterstützung durch die TAG Wohnen die baulichen Voraussetzungen für die Lieferroboter geschaffen. So wurde z. B. eine notwendige Bordstein- und Gullideckelabsenkung im Bereich Eichenstraße/Ecke Ahornstraße vorgenommen — ein weiterer durch das Projekt erzielter dauerhafter Mehrwert für die Bewohner vor Ort. Neben der TAG Wohnen und den beiden Hochschulen gehören auch die Caritas sowie Rewe Scholz zu den Projektpartnern. Breite Unterstützung erhält das Projektteam zudem vom Thüringer Umweltministerium und dem Thüringer Verkehrsministerium. Mit einer Summe von rund 100’000 Euro wird die Umsetzung zudem durch das Förderprogramm „mfund“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*