POSITIVE JAHRESBILANZ FÜR DAS MODELLPROJEKT „SMARTCITY“

Die Stadt Gera ist seit Juli 2019 Modellstadt Smartcity und wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Bundesministerium für eine digitale Modernisierung gefördert. (Grafik: Stadtverwaltung)

In Fortführung der Umsetzungsphase des Smartcity-Projektes ist es in 2023 gelungen, finale und bindende Bewertungen des Fördermittelgebers zu allen der im Dezember 2021 durch den Stadtrat beschlossenen Umsetzungsmaßnahmen zu generieren.

Im Ergebnis darf sich die Stadt Gera über die Freigabe von acht sogenannten Umsetzungsprojekten freuen, an deren Realisierung das Smartcity-Projektbüro mit Hochdruck arbeitet. Genannt seien hier beispielsweise das interaktive Theaterstück „My“, dessen erste Episode bereits im Juni 2023 eine Vielzahl von Theaterbesuchern erfreut hat, die „Partizipative Stadtplanung“, um die Stadtentwicklung durch breitere Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung zu bereichern, oder das weite Feld der „Sensorik“, in dem sich die Stadt Gera beispielsweise mit Themen der Hochwasserprävention oder der Optimierung der Bewässerungsmechanismen für Naturdenkmäler und Flächenbepflanzungen beschäftigt.

Weitere Ideen gewünscht
Drei weitere der zur Bestätigung eingereichten Maßnahmen wurden abgelehnt, weshalb die dafür eingeplanten Mittel nun wahlweise für die Erweiterung der bestätigten Maßnahmen oder für eine neue Verwendung im Rahmen der Fördervorgaben zur Verfügung stehen. Im Projekt stehen derzeit rund zwei Millionen Euro für weitere Ideen zur Umsetzung zur Verfügung. Es gibt somit die Möglichkeit, nochmals neue Projektideen im Smartcity Gera Projektbüro einzureichen, um Geras Entwicklung und den technologischen Fortschritt der Stadt mitzugestalten. Die neu eingereichten Ideen werden im Hinblick auf die bisherigen Erfahrungen durch das Smartcity-Projektbüro bewertet und dem Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung vorgestellt. Die sich daraus ergebenden Chancen und Möglichkeiten, also die Hinterlegung mit Inhalten und deren Einordnung in die bestehende Strategie, befinden sich derzeit in Diskussion und Abstimmung mit der Koordinierungs- und Transferstelle (KTS). Auf Basis dieses aktuellen Status Quo bestehen weiterhin große Chancen, das Projekt mit den vorgesehenen Inhalten erfolgreich bis zum planmäßigen Abschluss Ende 2026 fortführen und dadurch den für die Stadt antizipierten Nutzen generieren zu können.

Erfolgreiche Stadtrundgänge werden fortgeführt
Gera bot 2023 erneut allen interessierten Bürgern sowie Gästen und Touristen der Stadt einen kostenfreien Smartcity-Stadtrundgang durch die Stadt an. Dies ist bisher deutschlandweit einmalig. Die 90-minütige Themenführung gab Einblicke und Hintergrundwissen zu den konkreten Projekten, die im Rahmen des Modellprojekts Smartcity bereits entstanden sind und die damit das Leben der Stadt mit Hilfe moderner Technik nachhaltig vereinfachen und attraktiver gestalten. Zu Fuß oder auf dem Rad wurde die Smartcity an zehn unterschiedlichen Stationen zwischen Zentrum, Untermhaus und der südlichen Innenstadt erlebbar. Die Projektgruppe fasst zusammen:

„Für die Stadt ist das Projekt Smartcity schon jetzt ein Gewinn, denn innerhalb der letzten Jahre ist viel passiert. Wir haben gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern technische Lösungen und Konzepte erschaffen, die jetzt angewandt und erprobt werden. Die Stadtrundgänge waren eine ideale Ergänzung, um unterhaltsam und kurzweilig zu erläutern, welchen Mehrwert jeder Einzelne in einer Smart City hat. Wir wollten somit neugierig machen und durch diesen ganz besonderen Spaziergang einen persönlichen Zugang für die Smartcity schaffen.“

So wurde beispielsweise das digitale Stadtleitsystem vorgestellt, welches eine QR-Code-basierte Orientierungshilfe beim Aufenthalt in der Stadt bietet, aber auch die geplanten Mobilitätsinseln sowie das interaktive Theater, das zwischen analoger und digitaler Welt spielt. Weiterhin konnte an einer Solarbank ausprobiert werden, wie mit dem lokal produzierten Strom mobile Endgeräte geladen werden können. Im Ufer-Elster-Park erfährt man, wie Solarleuchten mit Bewegungssensoren erkennen, wenn sich Personen zu Fuß oder mit dem Rad nähern und entsprechend die Helligkeit regulieren. Darüber hinaus wurde den Teilnehmenden gezeigt, wie Smartcity auch in die Themenbereiche Sport, Sicherheit, Service und moderne Wohnformen strahlt.

Das Interesse der Teilnehmer an den Smartcity-Stadtrundgängen war groß. Die rund 80 Teilnehmer kamen nicht nur aus Gera und der Region, sondern auch aus Erfurt, Jena und sogar aus Berlin. Umso erfreulicher war es, dass die Touren einen mehr als positiven Eindruck bei den Gästen hinterließen. Die Teilnehmer fanden besonders beeindruckend, dass während der Tour einiges ausprobiert und mitgemacht werden konnte. „Aus unserer Sicht gibt es gegenüber 2022 eine deutliche Verbesserung und Akzeptanz des Projektes und der dazugehörigen Inhalte durch die Gäste. Sie finden es gut, dass Gera eine Smartcity ist“, so die Projektgruppe weiter. Auf Grund der guten Resonanz werden die Stadtführungen 2024 fortgesetzt.

Erster Smartcity-Energietag
Die Herausforderungen von Klimawandel und Energiekrise haben gezeigt, wie wichtig eine sichere und nachhaltige Energieversorgung ist. Die Stadt Gera und die Duale Hochschule Gera-Eisenach luden daher alle Interessierten zum ersten Smartcity-Energietag am 27. April 2023 ins Kultur- und Kongresszentrum ein, um sich über die Energiewende und die konkreten Rahmenbedingungen in Gera zu informieren. Den Fokus bildeten spannende Impulsvorträge zu den Energiethemen, die die Menschen in Gera und Umgebung bewegen: Themen waren dabei unter anderem die örtliche Wasserstoff-Gasnetztransformation, das Klimaschutzkonzept oder auch Fördermöglichkeiten. Als Smartcity-Modellstadt hat sich Gera einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung verpflichtet und fördert umweltfreundliche Mobilitäts-, Energie- und Abfallkonzepte. Mit dem Energietag gelang es, eine Plattform zu bieten, um sich über aktuelle Entwicklungen und Projekte zu informieren und im Austausch mit den anwesenden Experten ganz konkrete Fragen zu besprechen.

Zum Start 2024 gibt es eine Premiere
Auch 2024 bleibt es im Projekt abwechslungsreich: Die zweite Episode des Theaterstücks „√My – Episode II: Finsternis unter der Kuppel“ wird am 21. Januar um 18 Uhr in der Spielstätte Bühne am Park Premiere feiern. Zudem werden auf Grund der guten Resonanz die Stadtführungen 2024 fortgesetzt und versprechen Neuerungen und bereits Beliebtes zu verbinden. Die regelmäßigen Stammtische mit Netzwerkpartnern, Projektunterstützern und Bürgerinnen und Bürgern werden einmal im Quartal im etablierten Format wie gewohnt stattfinden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*