BEDARF AN SPENDERORGANEN BLEIBT HOCH

Die Warteliste der Thüringer, die ein Spenderorgan benötigen, bleibt lang, meldete unlängst die Techniker-Krankenkasse. In 211 Fällen benötigten Schwerkranke eine neue Niere, in 85 eine Leber. 28 Spenderherzen, 21 Lungen und fünf Bauchspeicheldrüsen würden desweiteren gebraucht. Insgesamt warten in Deutschland laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation mehr als 10 000 Menschen auf ein neues Organ. Das war der Stand zu Beginn des Jahres.

Die Zahl der Organspender in Deutschland sei jedoch seit dem Jahre 2007 zurückgegangen. Beschleunigt wurde der Rückgang durch den Transplantationsskandal im August 2012. Hier waren Patientendaten manipuliert worden. Mittlerweile befindet sich die Zahl der Spendebereiten, im Vergleich zu anderen EU-Staaten, auf einen Niveau unterhalb des Durchschnitts. Etwa ein Drittel der Deutschen besitzt einen Organspenderausweis, was für zu wenig befunden wird. Jene, die eine Organspende ablehnen, geben Angst und Unsicherheit an, oder misstrauen dem Organspendesystem.

Die niedrige Zahl der entnommenen Organe hat ihre Ursache auch darin, dass Spendewilligen oftmals gar kein Organ entnommen werden kann. Denn der Hirntod kann auf Intensivstationen immer weiter hinausgezögert werden. Er ist Voraussetzung für eine Entnahme. Auch gibt es immer weniger tödliche Verkehrsunfälle. Trotz einer hohen Spendebereitschaft kann also die Zahl der tatsächlichen Spender gering sein.

Ein kaum beachteter Ansatzpunkt ist es, darauf hinzuwirken, dass der Bedarf an Organen sinkt, anstatt auf eine Erhöhung der Spendenbereitschaft. Auf der Seite www.organspende-info.de ist beispielsweise über die Gründe von Nierentransplantationen zu lesen, dass der Diabetes mellitus die meisten Schädigungen an diesem Organ verursacht. Dieser wiederum ist eine typische Wohlstandskrankheit und hat seine Ursache in einer fehlerhaften Ernährung. Viele Menschen sind mittlerweile auf die verarbeiteten Nahrungsmittel großer Konzerne konditioniert, ohne es selbst zu merken. Sie verursachen Krankheiten, von denen mehrere andere Branchen profitieren.

Auch Kampagnen für eine bessere Ernährungskompetenz und Lebensweise könnten dazu beitragen, das Missverhältnis zwischen den zur Verfügung stehenden Transplantaten und den Wartelisten abzumildern. Doch Werbung hierfür gibt es nicht, da kein wirtschaftliches Interesse besteht.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*