GESPRÄCH ZUM AUSBAU DER EISENBAHNSTRECKE LEIPZIG–ZEITZ–GERA

Landrat Götz Ulrich, Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb und der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme sprechen über die Eisenbahnverbindung Leipzig–Zeitz–Gera. (Bild: Stadtverwaltung/Landratsamt Burgenlandkreis/Beer)

Die Mitteldeutsche S-Bahn soll ab 2024 von Leipzig über Zeitz bis nach Gera in einem Halbstundentakt fahren. Darüber waren sich in einem am 20. Mai 2019 geführten Gespräch im Landratsamt in Naumburg der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb und der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme einig. Eine weitere Forderung der drei Kommunalvertreter ist es, die Strecke langfristig zu elektrifizieren und durchgehend zweigleisig auszubauen.

Dabei soll die S-Bahn möglichst im halbstündigen Wechsel zwischen Gera und Leipzig als Expressverbindung mit Halt nur in einigen Bahnhöfen und als Flächenbahn, die auch die kleineren Bahnhöfe bedient, ausgestaltet sein. Vorbild ist hier die S-Bahn zwischen Altenburg und Leipzig, die bereits in diesem Wechselmodus fährt und sich großer Beliebtheit erfreut.

„Als Landrat im Burgenlandkreis ist mir wichtig, dass eine künftige S-Bahn auf der Strecke Leipzig-Zeitz-Gera auch die Orte zwischen den Zentren bedient. Eine Anbindung für Profen, Reuden, Bornitz, Haynsburg und Wetterzeube im Stundentakt ist für die Entwicklung dort wichtig. Das lässt sich mit einer schnellen S-Bahn gut kombinieren. Im Übrigen soll die S-Bahn ja nicht nur Menschen in die große Metropole Leipzig bringen, sondern auch die Erreichbarkeit von Zeitz und Gera für die Landbevölkerung verbessern. Das kommt auch diesen Städten zugute.“

Landrat Götz Ulrich, Burgenlandkreis

„Ich freue mich, dass wir Konsens haben, die Region auf diesem Weg insgesamt zu stärken. Für Gera ist die Achse nach Norden ein elementarer Bestandteil für die perspektivische Entwicklung. Dies gilt für die Bereiche Wirtschaft genauso wie für die Bereiche Arbeit und Leben für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.“ … „Ich danke dem Landrat des Burgenlandkreises Götz Ulrich, genauso wie meinem Amtskollegen Christian Thieme aus Zeitz, für das gute Gespräch. Hier werden weitere folgen, um auch nicht nur Themen der S-Bahn-Anbindung zu besprechen, sondern auch um die Region insgesamt zu stärken.“

Julian Vonarb, Oberbürgermeister der Stadt Gera

„Die S-Bahn-Anbindung nach Leipzig ist eine der wichtigsten Maßnahmen für die weitere Stadtentwicklung, aber auch für einen erfolgreichen Strukturwandel im Kernrevier, um Zeitz über wirtschaftsfördernde Aspekte hinaus als Wohnstadt für Leipzig zu etablieren. Dass bis zur Elektrifizierung gute Übergangslösungen gefunden werden müssen, ist essentiell, damit Zeitz und die Region schon jetzt als Standort für Unternehmen attraktiver werden, zumal wir zu gleichen Konditionen mit Standorten wie Halle oder Leipzig konkurrieren. Aber natürlich darf die Politik auch weiterhin nicht aus der Verantwortung entlassen werden, da sie diese weitreichende Entscheidung zum Strukturwandel übernommen hat.“

Christian Thieme, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz

Landrat Ulrich und die Oberbürgermeister Vonarb und Thieme setzen für die Zeit bis zu einer Elektrifizierung und einem vollständig zweispurigen Ausbau auf neue Antriebsformen wie Wasserstoff oder batterieelektrische Antriebe. Da der Streckenausbau in Deutschland sehr lange dauert, weil er mit Planfeststellungsverfahren, Flächenankäufen und komplizierten Verwaltungsverfahren verbunden ist, soll bis dahin eine Antriebstechnologie angewandt werden, die ein Befahren des Leipziger City-Tunnels ermöglicht. Mit den gegenwärtigen dieselgetriebenen Zügen ist das nicht möglich. Die drei Kommunalvertreter haben vereinbart, nunmehr die Gespräche mit der Landesregierung in Thüringen aufzunehmen. Beim Thüringer Verkehrsministerium und der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) liegt für die Strecke die Verantwortung für die Ausschreibung des Streckenbetriebes ab 2024. Dabei muss sie sich in Sachsen-Anhalt mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und im Freistaat Sachsen mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) abstimmen.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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