BÜRGERDIALOG ZUR FÖRDERUNG DER WIRTSCHAFT IN GERA

Am Mittwoch, den 21. April 2021, findet ab 18 Uhr die nächste digitale Bürgersprechstunde mit Oberbürgermeister Julian Vonarb statt — diesmal unter der Überschrift „Wirtschaftsförderung“. Der erste Bürgerdialog am 10. März fand bei den Bürgern hohen Zuspruch. Rund 200 Fragen kamen während der eineinhalbstündigen Auftaktveranstaltung zusammen. Das Themenspektrum reichte vom Geraer Winterdienst und der städtischen Müllabfuhr über die aktuelle Pandemie-Lage und den digitalen Schulunterricht bis hin zum Amtsblatt und zur Innenstadtentwicklung. „Das zeigt das große Interesse der Menschen am Austausch über die aktuellen Fragen in unserer Stadt. Es freut mich, dass unser Kommunikationsangebot bereits zum Auftakt so gut angenommen wurde. Nun möchte ich mehr in die Tiefe gehen und den ersten Themenschwerpunkt setzen“, so Oberbürgermeister Vonarb.

Kernthema der nächsten Bürgersprechstunde ist die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Gera. In diesem Zusammenhang werden die Chancen und Herausforderungen neuer Ansiedlungen für die Stadt dargelegt und transparent gemacht. Handlungsbestimmendes Ziel der Wirtschaftsförderung ist es, mittlere und größere Betriebsstrukturen durch Unternehmensakquise in Gera zukunftssicher zu entwickeln. „Investoren und Unternehmen, die sich für den Wirtschaftsstandort Gera interessieren oder sich in der Stadt neuorientieren möchten, müssen unsere Unterstützung finden. Im Dialog mit interessierten Firmen geht es daher in einem ersten Schritt darum zu verstehen, welcher Bedarf besteht, um dann darauf abgestimmte Lösungen zu bieten und entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei wissen viele Menschen nicht: Verfügbare Gewerbeflächen in Gera sind mittlerweile knapp. Umso wichtiger ist es, durch flexibles Handeln und durchdachte Maßnahmen ernsthafte Perspektiven zu bieten. Damit verbunden ist das Ziel, neue und vielfältige hochqualifizierte Arbeitsplätze auch außerhalb des Dienstleistungssektors zu schaffen. Soziale Stabilisierung, städtebaulicher Fortschritt und allgemeiner Wohlstand in und für Gera sind unabdingbar damit verbunden.“

Im Mittelpunkt der Diskussionen wird daher neben aktuellen Projekten wie dem derzeit im Bau befindlichen Logistikzentrum von Amazon und dem geplanten Möbelzentrum von „XXL Lutz“ die Entwicklung zukünftiger Gewerbeflächen wie etwa am „Bieblacher Berg“ stehen.

„Die Ansiedlung eines struktur- und imageprägenden Unternehmens des produzierenden Gewerbes in diesem Areal und die Schaffung von entsprechenden Arbeitsplätzen ist nicht zuletzt mit der Erwartung verbunden, dass sich Bieblach mittelfristig zu einem wieder anerkannten Wohn- und Arbeitsstandort sowohl in sozialer als auch wirtschaftlicher Hinsicht entwickelt“, so Dr. Tobias Werner, Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung und Statistik im Amt für Zentrale Steuerung der Stadt Gera.

Für den Standort „Bieblacher Berg“ als perspektivische Gewerbefläche spricht aus Sicht der Stadtverwaltung eine Reihe wichtiger Faktoren:

  • die räumliche Nähe zum Wohngebiet Bieblach mit potenziellen und lokal ansässigen Arbeitskräften
  • die tatsächlich verfügbare Möglichkeit, in räumlicher Nähe zum Standort günstigen Wohnraum zu beziehen
  • die vorhandene Erschließungsqualität des öffentlichen Personennahverkehrs mit den Verbindungen in das Stadtzentrum und in die Fläche des Stadtgebietes
  • die logistisch vorteilhafte Lage zum übergeordneten Verkehrsnetz (Autobahn und Bundesstraßen) am Siedlungskörper ohne Stadtdurchfahrt
  • die Gesamtgröße der Fläche von bis zu 20 ha, die einmalig ist für die stadtnahe Lage in Gera

„Trotz der exzellenten Lagequalität ist der Standort als Gewerbegebiet nicht unumstritten und bedarf vielfältiger Untersuchungen und Vorbereitungsleistungen – Grund für mich hier aktive Aufklärung zu leisten“, betont Oberbürgermeister Vonarb in diesem Zusammenhang. Das betrifft auch den generellen Ablauf des Planverfahrens. Gegenwärtig finden im Areal „Bieblacher Berg“ geologische Untersuchungen, Vermessungsleistungen und Betrachtungen im Bereich Arten- und Naturschutz statt, um die Eingriffe in das vorhandene Ökosystem zu prüfen und verträglich zu gestalten. Parallel dazu werden verschiedene planerische Ansätze betrachtet und konkrete Lösungen entwickelt, wie die künftige gewerbliche Nutzung optimal mit der umgebenden Wohnnutzung in Einklang gebracht werden kann, insbesondere unter Beachtung von Immissionsschutzbelangen. „Im Rahmen des Bauleitverfahrens müssen die ökologischen Aspekte im Bestand und die Grünvernetzung beider Teile Bieblachs genauso berücksichtigt werden wie die Tatsache, dass es sich bei der Fläche um einen optisch und funktionell präsenten Teil Bieblachs in unmittelbarer Nähe zum nachbarschaftlichen Wohnen handelt, der an das städtebauliche Erscheinungsbild höhere Ansprüche stellt, als ein durchschnittliches Gewerbegebiet“, so Michael Sonntag, Leiter des Dezernates für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt zum derzeitigen Arbeitsstand.

In der nächsten Stadtratssitzung am 16. Juni 2021 soll mit der Abstimmung über die Änderung des Flächennutzungsplans Gera 2020 für den Planbereich „Gewerbegebiet Bieblacher Berg“ eine weitere wichtige Weiche für die künftige gewerbliche Nutzung des Areals und somit für weiteres wirtschaftliches Wachstum der Stadt Gera gestellt werden.

Voraussichtlich nach der Sommerpause sollen dann die Vorleistungen ausgewertet und entsprechend eingearbeitet sein, sodass ein erster Planentwurf vorgestellt werden kann. Im Rahmen einer frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung steht dieser dann zur Diskussion. Es sind zahlreiche Stellungnahmen von Betroffenen, Anwohnern, Behörden und Verbänden zu erwarten.

Der Auslegungszeit folgt ein umfangreicher und vielschichtiger Auswertungs- und Abwägungsprozess. Erste Meinungen wurden bereits schriftlich an die Stadt Gera herangetragen und unter anderem bei der Begehung des potentiellen Gewerbestandortes durch den Bauausschuss am 16. März 2021 vor Ort geäußert.

Über Auslegungszeit und Auslegungsstandort des Planentwurfs wird die Stadt Gera selbstverständlich rechtzeitig öffentlich informieren. Hier haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Pläne des laufenden Verfahrens einzusehen und Ihre ganz persönlichen Hinweise in das Verfahren einzubringen.

Alle Interessierten an diesem Thema und zu weiteren Schwerpunktsetzungen rund um die Wirtschaftsförderung in Gera können sich am Mittwoch ab 18 Uhr über den öffentlichen Facebook-Kanal zuschalten und ihre persönlichen Fragen und konkreten Anliegen an den Oberbürgermeister richten.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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