THÜRINGER TAGE DER JÜDISCH-ISRAELISCHEN KULTUR

Die Musikgruppe um Anna Margolina arrangiert, interpretiert und improvisiert Songs verschiedenster Genres und Kulturen und lässt sie überraschend neu erklingen. Sie wird am 5. November 2022 im Foyer des Kultur- und Kongresszentrums auftreten. (Bild: Stadtverwaltung/Veranstalter)

An den 30. Thüringer Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur beteiligt sich auch die Stadt Gera mit einer Veranstaltungswoche.

1991 ins Leben gerufen, bringt der Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e. V. gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und Partnern in vielen Thüringer Städten seitdem jedes Jahr vielfältige Facetten jüdischen Lebens auf kleine und große Bühnen in ganz Thüringen. Seit vielen Jahren ist auch die Stadt Gera als Partner und Veranstaltungsort in diesem Festival vertreten. Die Kulturtage verstehen sich als genreübergreifendes und kulturvermittelndes Festival. Lesungen, Konzerte, Vorträge, Rundgänge, Mitmachkurse und Filmvorführungen schaffen Anlässe für Begegnung in vielen Thüringer Städten und Gemeinden. Aber auch die Erinnerungskultur und in Gera die Gedenkveranstaltung am Synagogendenkmal in der Schülerstraße mit anschließendem ökumenischem Gottesdienst in der Kirche St. Trinitatis am 9. November 2022 ist Teil des Veranstaltungsangebots.

Das Geraer Programm entstand in einem Netzwerk verschiedener Kultureinrichtungen und Vereine und Unterstützern — es gestaltet sich dadurch sehr facettenreich. Der Beginn am 5. November ist gleich ein besonderer Start: Die Anna-Margolina-Band wird ihr Publikum im Foyer des Kultur- und Kongresszentrums verwöhnen. Die Band um Anna Margolina arrangiert, interpretiert und improvisiert Songs verschiedenster Genres und Kulturen und lässt sie überraschend neu erklingen.

Gleich am Montag, dem 7. November, setzt das Duo „Ares & Ira“ mit einem Konzert im Clubzentrum Comma musikalisch fort. Ihr neues Projekt konzentriert sich auf ein Repertoire in Ladino – die Sprache von den Juden, die von Spanien ausgewiesen wurden. Musikalisch reich und farbenfroh ergänzen Ira Shiran und Ares Gartal diese traditionellen Weisen mit eigenen Kompositionen in der Besetzung Saxophon und Akkordeon sowie Gesang. Günther Domkowsky führt alle Interessierten am Dienstag, den 8. November, hinein in das jüdische Leben von Gera der Vergangenheit, das sehr anschaulich beim Besichtigen der Villa Masur werden wird. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr am Synagogendenkmal in der Schülerstraße.

Zwei interessante Vorträge bereichern das Geraer Angebot innerhalb der Jüdisch-Israelischen Kulturtage: Der Vortrag von Dr. Diana Matut im Stadtmuseum am 9. November 2022 um 19 Uhr stellt die vielfältigen Erfahrungen jüdischen Lebens in der DDR vor und lässt jüdische Menschen durch Auszüge aus Interviews selbst dazu zu Wort kommen. Eine performative Buchvorstellung in der Bibliothek mit Yuriy Gurzhy begibt sich am Donnerstag, 10. November 2022, um 19.30 Uhr unter dem Titel „Richard Wagner und die Klezmerband“ auf die Suche nach dem neuen jüdischen Sound in Deutschland.

Der Interkulturelle Verein lädt herzlich ein zu einem bunten Mitmachtag für Familien im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage. Es erwarten Sie Kreativangebote, gemeinsames Basteln und viel Wissenswertes rund um das Judentum. Hinzu kann auch die Beschäftigung mit der Kaschrut kommen, den umfangreichsten und ältesten Speisegesetzen ihrer Art. Was sind ihre Bestimmungen? Was ist koscher (erlaubt) und was nicht? Ganz praktisch kann man zum „Kreativtag“ am 7. November 2022 ab 15 Uhr sein, den der Interkulturelle Verein im Club „C-One“ am Puschkinplatz veranstaltet. Wie sieht eine Synagoge von innen aus? Was ist ein Dreidel und warum macht es Spaß mit ihm zu spielen? Wie sieht mein Name auf Hebräisch aus?

Einen „Jüdischen Tag“ veranstaltet der Interkulturelle Verein vom Dienstag, den 8. November bis Donnerstag den 10. November im Kultur-Café „Zum Samowar“ in der Talstraße 38. Lebensmittel und Weine aus Israel, jüdische Küche zum Kennenlernen gepaart mit einer Ausstellung zum Thema „Jüdische Kultur“, gestaltet von Schülern, stehen hierbei im Zentrum. Am gleichen Tag zeigt das Kino Metropol im Rahmen der Jüdisch-Israelischen Kulturtage zwei interessante aktuelle Streifen: Um 18.15 Uhr und am 10. November um 17.15 Uhr ist die Ungarisch-deutsche Produktion „Evolution“ unter der Regie von Kornél Mundroczó zu erleben. Am 9. November steht um 18 Uhr der Film „Nicht ganz koscher“ (Deutschland 2022, Regie Stefan Sarazin/Peter Keller) auf dem Spielplan. Die Kinokarten sind über die Internetseite des Metropol-Kinos oder an der Abendkasse erhältlich.

Eintrittskarten zu den Konzerten sind erhältlich im „ticketshop-thueringen.de“, in der Gera-Information sowie an der Abendkasse. Für die Vorträge und anderen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Die Veranstalter freuen sich über Spenden für weitere Projekte.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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