DEUTSCHLAND HAT SEIN EINSPARZIEL VERFEHLT

Um eine Gasmangellage auszuschließen, gab die Bundesnetzagentur ein Einsparziel von 20 % aus. Dieses wird nach derzeitigem Stand nicht erreicht. Die Erdgasspeicher in Deutschland werden seit Mitte November abgeschöpft und haben derzeit schnell sinkende Pegelstände. Sie waren vorab in Eile befüllt worden, weil die Lieferungen aus Russland wegfallen und Europa seinen Gasbedarf im Winter nicht allein durch das täglich importierte Erdgas decken kann. Die Mengen sind nicht allein für Deutschland reserviert.

Die Bundesrepublik hat generell den höchsten Gasverbrauch in Europa. Der gegenwärtige Anstieg ist den niedrigen Temperaturen geschuldet. Gleichzeitig befindet sich die Gasverstromung auf einem Rekordniveau. Wie die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel vom 16. Dezember 2022 schreibt, produziert Deutschland nicht nur Strom für den eigenen Bedarf, sondern auch für einige Nachbarländer. Vor allem Frankreich habe zuletzt viel Strom aus Deutschland importieren müssen, da etliche Kernkraftwerke marode und nicht voll betriebsfähig seien. Dieser Bedarf werde zunehmend von Gaskraftwerken abgedeckt.

In den nächsten Tagen soll es allerdings wieder deutlich wärmer werden. Vorhergesagt werden Temperaturen bis zehn Grad Celsius. Eine Mangellage gilt derzeit als unwahrscheinlich. Sofern es keine unvorhergesehenen Vorkommnisse gibt, ist die Versorgung in diesem und nächsten Winter gesichert. Entsprechend äußerte sich der Bundeskanzler gegenüber der Süddeutschen Zeitung und kündigte an, den Bau neuer LNG-Stationen ausbauen zu wollen. Künftig werde das Gas zu großen Teilen aus Norwegen, den USA und der Golfregion kommen, ein kleinerer Teil aus den Niederlanden.

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