Ab dem kommenden Jahr wird es wieder ein flexibles Mobilitätsangebot in Form von E-Scootern geben. Die Stadt hat eine entsprechende Vereinbarung mit der irischen Verleihfirma Zeus unterzeichnet, die zum 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Vereinbart wurde dabei eine zwölfmonatige Testphase, in der Zeus und die Stadt gemeinsam eruieren wollen, wie und in welchem Umfang das Tretroller-Angebot in Gera aufgestellt werden kann, um einen positiven Beitrag zur städtischen Mobilität zu leisten.
Nach derzeitiger Planung will das irische Unternehmen seine elektrischen Tretroller schnellstmöglich in die Stadt bringen, sodass diese bereits ab dem 1. oder 2. Januar 2023 zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal wird die Firma Zeus zirka 140 Fahrzeuge in Gera stationieren; der geschlossene Vertrag sieht aber die Möglichkeit vor, auf insgesamt bis zu 180 E-Scooter aufzustocken. Damit stellt die Firma Zeus eine vergleichbare Flotte auf, wie sie auch der vorherige Anbieter Bird betrieben hat. Die Fahrzeuge der Firma Zeus weisen allerdings einen Unterschied auf: Sie sind mit zwei Rädern an der Vorderachse ausgestattet, was nach Angaben des irischen Verleihers vor allem bei weiblichen Nutzern für mehr Standsicherheit erzeugt. Zudem nutzt die Firma Zeus ein Model mit wechselbaren Akkumulatoren: Statt den Roller zum Laden abzuholen, wird einfach vor Ort ein neuer, vollgeladener Akku in das Fahrzeug eingesetzt.
„Dass wir nach dem plötzlichen Abschied von Bird so schnell einen neuen Partner finden konnten, zeigt, dass Gera echtes Potenzial auf dem E-Scooter-Markt hat“, zeigte sich Oberbürgermeister Julian Vonarb erfreut und erklärt:
„Mit Zeus haben wir einen neuen Partner gefunden, der sich bewusst nicht nur auf Großstädte konzentriert, sondern auch mittelgroße Städte aktiv dabei unterstützt, umweltfreundliche und erschwingliche Alternativen zum eigenen Auto zu etablieren.“
Das sei nicht nur mit Blick auf die anvisierte Mobilitätswende ein wichtiger Schritt, sondern könne auch langfristig dazu beitragen, Straßenlärm, Staus und Luftverschmutzung im Stadtgebiet zu reduzieren.
Die Firma Bird hatte am 18. Oktober 2022 überraschend verkündet, sich vollständig aus Deutschland und damit auch aus Gera zurückzuziehen. Die Fahrzeuge wurden bereits zum Monatsende aus der Stadt entfernt, sodass es seither keine Möglichkeit mehr in Gera gab, sich mittels eines solchen Fahrzeugs flexibel in der Stadt zu bewegen. Der Oberbürgermeister erinnerte an die Bedeutung des Angebotes für die Mobilitätswende:
„Mit Zeus starten wir nun einen wichtigen Neuanfang. Elektrisch angetriebene Tretroller sind ein großer Baustein im sich gerade formenden Mobilitätsmix, der unsere Art sich fortzubewegen nachhaltig verändern soll. Daher ist es umso wichtiger, dass wir dieses Puzzlestück der Mobilitätswende für unsere Stadt erhalten können.“
Die Nutzung der Zeus-Roller erfolgt über die firmeneigene Applikation. Hat sich ein Nutzer in dieser registriert und ein entsprechendes Kundenkonto mit gültiger Bankverbindung hinterlegt, kann man in der App nach verfügbaren Fahrzeugen suchen. Um die Fahrt zu beginnen, muss dann nur noch der am Lenker angebrachte QR-Code gescannt werden.
Die Fahrzeuge können grundsätzlich im gesamten öffentlichen Verkehrsraum der Stadt Gera genutzt und auch entsprechend der Vorgaben abgestellt werden. Diese sehen zum Beispiel vor, dass die E-Roller den Verkehr auf Straßen und Gehwegen nicht behindern dürfen. Zudem gibt es Zonen innerhalb der Stadt, in denen die Nutzung der Tretroller gänzlich untersagt ist. Zu diesen gehören Friedhöfe, Spielplätze, Straßenbegleitgrün, Grünflächen und städtischen Grünanlagen. Eine Ausnahme gilt für den Hofwiesenpark: Hier dürfen die E-Roller nur auf den asphaltierten Wegen genutzt werden. Grundsätzlich wird die Firma Zeus im gleichen Territorium agieren, in dem zuvor auch Bird aktiv war.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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