EIN FOLGENSCHWERER NEBENPASSUS IM GEG-ENTWURF

In Deutschland wird in weniger 3 % aller Haushaltungen mit Wärmepumpen geheizt. In jedem zweiten wird Erdgas verwendet, und in einem Viertel der Energieträger Öl. Bei den heute neueingebauten Anlagen haben Gasheizungen einen Anteil von 70 %. Derweil überlegen viele Eigentümer, ob sie die Zeit bis zum Inkrafttreten der neuen Gesetze nicht nutzen und noch schnell eine Gasheizung einbauen sollten.

Das ursprüngliche Ansinnen des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz war es, die Nutzung von Gas- und Ölheizungen in Zukunft zu verbieten. Nach langen Auseinandersetzungen mit den Koalitionspartnern SPD und FDP ist man zu einer Übereinkunft gekommen. Demnach wird es ein derart offensichtliches Verbot oder eine Austauschpflicht für Heizungen, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden, nicht geben. Ab 2024 muss stattdessen möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit sogenannten erneuerbaren Energien betrieben werden. Vorgesehen sind in dem neuen Entwurf für ein reformiertes Gebäudeenergiegesetz auch Ausnahmen und Übergangsfristen. Außerdem sind Fördergelder geplant. Es handelt sich nun um eine gestaffelte Vorgehensweise, die aber letztendlich zum ursprünglich angedachten Ziel führt. Spätestens am 31. Dezember 2044 ist das Heizen ausschließlich mit Öl und Gas verboten. Denn ab dem Jahre 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Nahezu alles, was auf eine Verbrennung basiert, ist dann nicht mehr gestattet.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz schätzt den Erfüllungsaufwand auf 9,1 Milliarden Euro bis 2028 jährlich. Gemeint ist die Summe, die die Bürger in neue Anlagen investieren müssten, um dem geplanten Gesetz gerecht zu werden. Nach 2028 soll der jährliche Erfüllungsaufwand auf fünf Milliarden Euro sinken. Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund Deutschland, sagte, jährlich müssten zwei Millionen Wohnungen durchsaniert werden. Immobilienexperten warnen aber, dass Wärmepumpen einen weiteren Sanierungsaufwand zur Folge haben, die Kosten also viel höher ausfallen werden und sich dieser Aufwand in vielen Fällen nicht lohnt, da die Kosten den Gesamtwert des Hauses übersteigen.

Laut der Bild-Zeitung droht das Ende der Gasheizungen sogar zehn Jahre früher. Der überarbeitete Gesetzesentwurf enthalte einen Nebenpassus, der dies ermögliche. Gemäß Paragraph 71k müssen Gasheizungen ab dem 1. Januar 2035 zu 50 % mit sogenannten grünen Gasen betrieben werden. Bis 2025 sollen es 65 % sein. Gemeint sind Gase, die aus Wasserstoff gewonnen werden. Die bisherigen Gasheizungen können diese nicht verwerten und müssten abgeschaltet werden. Die FDP warnt nun vor einer bevorstehenden Verschrottungsorgie und vermutet, Habecks Ziel sei es, die Gasnetze schnellstmöglich zu beseitigen.

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