KRITIK AN GEPLANTER KKW-ABSCHALTUNG

Am 15. April 2023 werden in Deutschland die letzten verbliebenen Kernkraftwerke abgeschaltet. Nach den Worten Robert Habecks ist dies nicht rückgängig zu machen. Die Anlagen sollen „früher oder später in den Rückbau gehen“, sagte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Gruppe und fügte hinzu, ein Neubau von Atomkraftwerken habe sich immer als ökonomisches Fiasko dargestellt. Industrievertreter widersprachen der Aussage Habecks, wonach die Energieversorgung in Deutschland auch nach dem Atomausstieg sichergestellt sei. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer warnt vor steigenden Preisen.

In die Kritik geraten ist der Bundesminister auch wegen einer Äußerung in der Ukraine. Dort sagte er den Reportern des Senders „Welt“: „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar, und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“

Zuvor, am 7. März 2023, war in Deutschland ein Beschluss gefasst worden, die Laufzeiten der Kernkraftwerke nicht zu verlängern. In dem Papier wird ausdrücklich auch auf Kriegsgefahren, zum Beispiel durch Beschuss, hingewiesen. Das wirft die Frage auf, warum der Minister um die Sicherheit der nahe am Kriegsgeschehen befindlichen ukrainischen Kernkraftwerke weniger besorgt ist als um die hiesigen.

Deutschland ist derzeit das einzige Land weltweit, das sich vollständig von der Kernkraft verabschiedet, und dies auch für die Kohleverstromung plant. Der durch die Transformation stark ansteigende Bedarf an Elektrizität soll künftig vornehmlich mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen gedeckt werden. In sieben Jahren müsste dann eine Sonnenlichtausbeute von 200 Gigawatt erreicht werden. Auch die Ausbauziele für die Windkraft wurden erhöht, was eine starke Beanspruchung der Fläche zur Folge hat. Außerhalb Deutschlands wird dagegen verstärkt in die Kernkraft investiert. Diese entwickelt sich stetig weiter. Die neueste Technologie sind kleine, modulare Kraftwerke mit Luftkühlung.

https://cordis.europa.eu/article/id/90546-radioactive-waste-fuels-nextgeneration-reactors/de

Auch die Nutzung radioaktiven Abfalls wird erforscht. Durch eine erneute Bestrahlung kann Energie, welche normalerweise über einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren emittiert wird, in kürzerer Zeit freigesetzt und genutzt werden.

62 Jahre lang wurde die Kernkraft in Deutschland genutzt. Entstanden sind in diesem Zeitraum rund 17’000 Tonnen Schwermetall als hochradioaktiver Abfall mit einem Gesamtvolumen von 28’000 Kubikmetern. Das sind rund 5 % des gesamten Volumens radioaktiver Abfälle in Deutschland. Dieser gibt weiterhin Strahlungsenergie ab und entwickelt Wärme. Beim Transmutationsverfahren wird der Abfall mit Neutronen beschossen. Es entstehen Isotope mit einer deutlich geringeren Lebensdauer. Etwa die Hälfte des hochradioaktiven Abfalls käme für diese Methode in Frage.

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