DAS GROSSE WÄRMEPUMPEN-GESCHÄFT

Die sogenannte Wärmewende entwickelt sich zu einem schnell wachsenden Geschäft. Nachdem die Politik die Weichen zugunsten der Wärmepumpe gestellt hat, kauft der US-Konzern Carrier Global große Teile des Heizungsbauers Viessmann zum Preis von zwölf Milliarden Euro.

Konkret wird der Viessmann-Geschäftsbereich „Climate Solutions“ mit Carrier zusammengeführt. Die darin enthaltene Wärmepumpen-Produktion soll zwar in Deutschland verbleiben, die Gewinne werden dann aber in die USA abgeführt und gehen nicht mehr an den deutschen Inhaber. Die Produktion von Öl- und Gasheizungen will das Unternehmen einstellen. Drei Jahre lang wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, garantierte Carrier Global. Außerdem wurde vereinbart, dass Allendorf mindestens zehn Jahre lang Sitz des Unternehmens bleibt. Die wichtigsten Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte sollen noch mindesten fünf Jahre lang am bisherigen Standort verbleiben.

In den vergangenen Jahren konnte Vissmann seine Umsätze und Gewinne deutlich steigern. Durch die sogenannte Wärmewende werden neue Rekorde erwartet. Mit der Übernahme möchte Carrier sein Portfolio erweitern. Der Konzern ist führender Anbieter von intelligenten Klimaanlagen- und Energielösungen und hat seinen Sitz in Palm Beach Gardens, Florida/USA.

Noch unbestätigt ist eine Meldung, wonach Bundeskanzler Scholz und Minister Habeck den Verkauf bereits im vergangenen Jahr vorbereitet haben sollen. In diesem Zusammenhang wird auch auf das Beziehungsgeflecht Habeck—Graichen—Kellner und Lobo—Lobo hingewiesen. Der „politische Sprecher“ der Viessmann Climate Solutions, Dr. Kai Roger Lobo, zuvor tätig beim Energieunternehmen Steag, ist der Bruder von Sascha Lobo, welcher Kolumnen für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ schreibt. Dort war übrigens im Heft 5 vom 29. Januar 2022 auf Seite 15 zu lesen:

„Die Wärmepumpe ist das Heizgerät der Zukunft“, sagt der Gebäudetechnikprofessor Norbert Fisch, „es gibt keine Alternative.“

Dr. Kai Roger Lobo soll vor acht Monaten, im August 2022, über das Netzwerk Linkedin folgende Nachricht abgesetzt haben:

Der Bundeskanzler kommt zu Viessmann nach Allendorf! Neben der großen Ehre ist es heute mehr denn je wichtig und richtig, die Wärmewende noch stärker zu fokussieren. Und für mich persönlich ist es überwältigend, nur vier Monate nach meinem Eintritt in die Viessmann-Familie einen Kanzlerbesuch vorbereiten und begleiten zu dürfen. Wir werden unser Bestes geben!

Vor dem am 25. April 2023 bekanntgegebenen Verkauf hatte Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, in der am Sonntag, den 23. April 2023, ausgestrahlten Sendung, „Anne Will“ erklärt, warum Firmen wie Viessmann das Wärmepumpengesetz sofort benötigten. Die deutsche Heizungsindustrie habe ihr auf der Leitmesse in Frankfurt gesagt, sie investiere Milliarden. Geywitz nannte die Hersteller Bosch und Viessmann. Wenn man nicht aufpasse, werde die deutsche, sehr leistungsstarke Heizungsindustrie verdrängt von asiatischen Wärmepumpenherstellern. Die deutschen Hersteller hätten von Geywitz Planungssicherheit verlangt und sie aufgefordert, an dem Datum 1. Januar 2024 für das Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes festzuhalten.

Besonders im Fokus steht in diesem Zusammenhang auch die Beziehung zwischen Robert Habeck und Patrick Graichen. Letztgenannter ist seit dem 15. Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und war von 2014 bis 2021 Direktor der Denkfabrik „Agora Energiewende“. Sein Schwager Michael Kellner, der ehemalige Bundesgeschäftsführer der Grünen, ist parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. In dieses Amt war Kellner, der mit Patrick Graichens Schwester verheiratet ist, erst kurz vor dessen Ernennung berufen worden. Als Direktor der Denkfabrik „Agora Energiewende“ hatte Graichen eine Studie zu Wärmepumpen in Auftrag gegeben, welche zweckdienliche Ergebnisse lieferte. Er war die treibende Kraft hinter dem GEG-Gesetzesentwurf und spricht sich zudem für einen Rückbau des Erdgas-Netzes aus. Graichens Schwester Verena wiederum ist bei der Forschungs- und Beratungseinrichtung „Öko-Institut“ tätig, welche im Jahre 1977 aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervorging und Partner der „Agora Energiewende“ ist. Sie war verantwortlich für ein Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, welches den Titel „Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045“ trägt. Ebenfalls dort als „Senior Researcher“ beschäftigt ist auch ihr Bruder Jakob Graichen. „Öko-Institut“ berät das Wirtschaftsministerium in zentralen Energie- und Klimafragen. Für die Auftragsarbeiten zahlte die Bundesregierung mehrere Millionen Euro.

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