SOZIALPLAN DER STADT GERA 2024 BIS 2028

Der Integrierte Kommunale Sozialplan der Stadt Gera 2024 bis 2028 wurde am 28. Juni 2023 mit großer Mehrheit von den Mitgliedern des Geraer Stadtrates beschlossen. Vorangegangen waren eine Vielzahl von positiven Empfehlungen aus den Fachausschüssen und den Ortsteilratssitzungen. Mit dieser breiten, politischen Zustimmung blickt Sozialdezernentin Sandra Wanzar positiv auf die kommenden Jahre:

„Die Fortschreibung des derzeit noch bestehenden Sozialplanes 2018 bis 2023 schafft einen ressortübergreifenden Handlungsrahmen für alle Akteure der Stadt zur Förderung verschiedener Planungen und Projekte. Mehr noch: Alle Ziele und Maßnahmen setzen genau da an, wo sie gebraucht werden – direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern, ihren Bedarfen und Sorgen. Dabei ist es uns gelungen, gemeinsam mit einem breiten Netzwerk aus sozialen Partnern, Trägern und Akteuren aus Politik und Wirtschaft einen Katalog zu entwerfen, der in unterschiedlichen Kategorien passgenau auf unsere Zielgruppen zugeschnitten ist. Ob Senioren oder Jugendliche, unterschiedliche soziale Gruppen oder Menschen mit Beeinträchtigung – die Gesellschaft in der Stadt Gera ist vielseitig und hält dementsprechend auch eine große Anzahl an Aufgaben und Ansprüchen für uns als Verwaltung und als Netzwerk bereit, die es zu bewältigen gilt. Mit dem Konzept packen wir es weiter an.“

Mit der Aktualisierung des Sozialplans, der als Grundlagenpapier für Lösungsansätze zu Teilhabe, Informationszugang, Barrierefreiheit und vielen weiteren gilt, sei dies durch eine intensive monatelange Vorarbeit mehr als gelungen.

Eine besondere Aufgabe in der Erarbeitung bestand darin, diese Fortschreibung in Krisenzeiten voranzutreiben. Zum einen habe man erkannt, dass Krisen sich ganz besonders auf die Gesellschaft auswirken und Defizite noch sichtbarer machen und zum anderen brauche es gerade in Krisenzeiten eine strategische Grundausrichtung, an dem gemeinsam gearbeitet werden kann. Um eine fristgemäße Fortschreibung trotz Krisenzeiten sicherzustellen, wurde der Umsetzungsstand des ersten Sozialplans zum 31. Mai 2022 evaluiert und der „Integrierte Kommunale Sozialplan 2024-2028 der Stadt Gera“ durch repräsentative Einwohnerbefragungen sowie Interessenvertretungen wie Jugendrat, Kinder- und Jugendbeauftragte, Seniorenbeirat sowie Seniorenbeauftragter, Beirat für Menschen mit Behinderungen sowie Behindertenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte, Migrations- und Integrationsbeauftragte erarbeitet.

„Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis. Der über 180 Seiten starke Plan ist belastbar, flexibel und nachhaltig gestaltet. Und das wichtigste: Er bringt die Menschen in Ihrer Vielseitigkeit und Individualität in den Mittelpunkt“, so Wanzar. „Mit diesem Konzept ist es gelungen, ein Fundament für ein gestärktes Zusammenleben in Gera weiter auszubauen und den positiven Weg des ersten Sozialplanes weiterzuverfolgen.“

Zahlreiche Verbesserungen gingen mit diesem einher:

I. Nach erfolgreicher Auditierung hatte die Stadt Gera das Grundzertifikat
„Familiengerechte Kommune“ bis Juni 2018 erworben. Dies konnte im Folgejahr durch das Aufbau-Zertifikat bestätigt werden. Die etablierte Anlaufstelle „Service Generationen“ in der Geraer Innenstadt, die Erweiterung der Betreuungskapazitäten in Kindertagesstätten, aber auch viele soziale Angebote für
Kinder, Jugendliche und deren Eltern in den Planungsräumen Lusan,
Bieblach/Tinz und der Innenstadt, führte zusätzlich zur Sicherung des Zertifikates.

II. Das Zusammenleben von Jung und Alt wurde außerdem insbesondere durch gezielte Informationsveranstaltungen sowie die Stärkung des Jugendrates vorangetrieben.

III. Durch Zuwendungen aus dem Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ konnten Thüringer Eltern-Kind-Zentren in der Stadt erhalten und
gestärkt werden. Insgesamt sind vier Kindertageseinrichtungen in Gera als ein solches
etabliert.

IIII. Ebenfalls wurde durch die Etablierung einer Geraer Kinder- und Jugendbeauftragten die Interessen von Kindern und Jugendlichen deutlich gestärkt.

V. Gleiches gilt auch für die Stärkung der Interessen von Menschen mit Behinderungen. Hierzu wurde ein Beirat für Menschen mit Behinderungen im Jahr 2022 etabliert.

VI. Im Bereich der Pflege, als einen der wichtigsten im Zusammenhang mit der
demografischen Struktur unserer Bevölkerung in Gera, wurden ebenfalls zahlreiche
Maßnahmen umgesetzt. Dies führt wiederrum zur Entlastung von Familien und baut
Brücken zwischen den Generationen.

VII. Im Rahmen der Schulnetzplanung 2022/2023 – 2026/2027 wurden Ausführungen zur
schulischen Integration durch den Geraer Stadtrat im Dezember 2021 beschlossen. Im
Jahr 2018 fand eine Informationsveranstaltung zum Thema „Inklusive Schule“ statt und die Grundschule „Am Bieblacher Hang“ führt mit dem Schuljahr 2022/2023 das Modellprojekt „Inklusive Schule“ in Kooperation mit der Diakonie Ostthüringen sowie dem Jugendamt durch.

VIII. Auch der Umbau bzw. die Sanierung von Kindertageseinrichtungen und Schulen zur Herstellung von Barrierefreiheit erfolgt fortlaufend.

IX. Über die Stellen „Koordinator/in Gesundheitsförderung“ sowie „Sucht- und
Psychiatriekoordination“ in der Stadtverwaltung Gera wurden bereits in den
vergangenen zwei Jahren Informations- und Beteiligungsveranstaltungen
durchgeführt.

X. Auch das Netzwerk „Gesunde Kommune“ tagt regelmäßig, um Erfahrungen und
Angebote auszutauschen.

XI. Zudem konnte die Arbeitsgruppe „Prävention“ eingeführt werden, mit dem Ziel anhand der Präventionskette gesundheitsfördernde Angebote zu etablieren.

XII. Neben der Arbeit des Geraer Netzwerks „Gesunde Kommune“ wurde im vergangenen
Jahr die Gesundheitspartnerschaft zwischen der AOK Plus und der Stadt Gera weiter
intensiviert.

XIII. Am 14. September 2022 fand die Auftaktveranstaltung zur Umsetzung des Programms AGATHE statt, das in Gera von der OTEGAU GmbH gestaltet wird.

Für Sandra Wanzar ist die Richtung klar:

„Wir haben begonnen, die soziale Stadtentwicklung innovativ und zukunftsgerichtet zu verwirklichen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem großen Netzwerk die nächsten Maßnahmen des fortgeschriebenen Sozialplanes umzusetzen.“

Weitere Informationen zum Thema sind unter „https://www.gera.de/sozialplan“ zu finden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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