GVB ERHÄLT ELEKTROBUSSE

Zu sehen sind Oberbürgermeister Julian Vonarb, GVB-Aufsichtsratsvorsitzender Nils Fröhlich, GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle und Umweltminister Bernhard Stengele. (Bild: Stadtverwaltung)

Am 12. Juli 2023 wurden die ersten beiden Elektrobusse feierlich dem Geraer Verkehrsbetrieb übergeben. GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle begrüßte zahlreiche Gäste, unter anderem Umweltminister Bernhard Stengele, Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb und Aufsichtsratsvorsitzender der GVB Nils Fröhlich.

Die GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH (GVB) beginnt mit der Elektrifizierung ihrer Busflotte. Den Zuschlag für die ersten beiden Solobusse vom Typ „Lion’s City 12c E“ erhielt die MAN Truck & Bus Deutschland GmbH im vergangenen Jahr nach einer europaweiten Ausschreibung. Der Entscheidung zur Beschaffung von Elektrobussen vorausgegangen war eine Machbarkeitsstudie, welche im November 2020 beim Fraunhofer-Institut Dresden in Kooperation mit der EBF Innovation GmbH beauftragt und im Mai 2021 fertiggestellt wurde. In der Machbarkeitsstudie wurden für den GVB verschiedene technische Lösungen und Technologien zum Einsatz emissionsfreier Busse mit Blick auf die lokalen Bedingungen untersucht. Dabei wurde sowohl der Einsatz von Elektrobussen mit unterschiedlichen Lademodellen betrachtet, als auch der Einsatz von Brennstoffzellenbussen. Im Ergebnis erhielt der GVB eine Empfehlung nebst Konzept zur stufenweisen Umstellung des Omnibusfuhrparks auf Batteriebusse zur ausschließlichen Aufladung im Depot. Mit dem Ausbau der Elektromobilität in der Stadt geht der GVB einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität. Die neuen Busse sind nicht nur emissionsfrei, sondern auch mit der neuesten Generation an Hochleistungsbatterien ausgestattet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz und eine Reichweite von mindestens 240 Kilometern aus, welche MAN auch noch nach sieben Betriebsjahren garantiert. Damit sind sie gut für kürzere Umläufe im Stadtverkehr ohne die Notwendigkeit eines erneuten Nachladens geeignet.

GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle erklärte:

„Möglich wurde die Neuanschaffung der Elektrobusse nur durch das attraktive Förderprogramm des Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz des Freistaates Thüringen, welches mit einer Förderung von 75 Prozent der Kosten für die Busse und 80 Prozent für die Ladeinfrastruktur eine Umrüstung für die GVB und damit die Stadt Gera auf emissionsfreie Busverkehre überhaupt erst möglich gemacht hat. E-Busse kosten heute noch etwas mehr als das Doppelte vergleichbarer Dieselbusse.“

Die Höhe der Förderung mit EFRE-Mitteln durch das Umweltministerium bezeichnete er als beispielhaft und gab zu bedenken:

„Allerdings sind wir bei den gegenwärtigen Preisen für E-Mobilität auch auf eine so hohe Förderung angewiesen, damit das Investment wirtschaftlich und damit die Fahrpreise erschwinglich bleiben.“

Das Thüringer Umweltministerium bezuschusst die Flottenumstellung mittels eines Modell-Förderprogramms aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung. Umweltminister Bernhard Stengele sagte begeistert:

„Sauber, leise, klimafreundlich — ich freue mich, dass nun auch Gera sein Ticket für die E- Bus-Flotte gelöst hat. Nun sind in ganz Thüringen Elektrobusse zuverlässig unterwegs. Fahrgäste und Verkehrsbetriebe sind durchweg zufrieden. Viele Fahrer und Fahrerinnen freuen sich auf die Schicht mit E-Antrieb. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner an den Haltestellen sind überzeugte Anhänger des leisen Anfahrens und der Feinstaubentlastung — besonders an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen. Wir werden den öffentlichen Nahverkehr bei der Umstellung auf emissionsfreie Antriebe weiter unterstützen.“

Der GVB hat in den letzten Monaten seinen Betriebshof umgerüstet, um die erforderliche Ladeinfrastruktur zu installieren. Dort stehen nun sechs kabelgebundene 120-Kilovolt-Schnellladestationen in der Busabstellhalle zur Verfügung, um die gerade beschafften Fahrzeuge sowie die nächsten vier zur Beschaffung vorgesehenen Elektrobusse aufladen zu können, wobei die Batterie eines Busses in nur vier Stunden komplett aufgeladen werden kann. Um die notwendige elektrische Leistung für die Ladegeräte bereitstellen zu können wurde auf dem Betriebshof des GVB außerdem eine neue Transformatorenstation mit einer Zehn-Kilovolt-Mittelspannungsanbindung an das bereits bestehende Unterwerk des GVB im Betriebshof angeschlossen und dieses hierfür ertüchtigt. Geladen werden die Elektrobusse ausschließlich mit Ökostrom. Zeit hat der Verkehrsbetrieb unterdessen auch in die Schulung der Busfahrer und des technischen Personals investiert. Neben Bedienung und Fahrweise wurden unter anderem die Zusammenhänge von Fahrverhalten, Topografie und Witterungseinflüssen vermittelt, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Ladezustand der Batterien und damit die Reichweite der E-Busse haben. Oberbürgermeister Julian Vonarb erklärte:

„Mobilität ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Doch die letzten Jahre haben uns gelehrt, dass wir Mobilität neu denken müssen. Der Umstieg auf neue, emissionsfreie Antriebstechnologien ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg, den nun auch der öffentliche Nahverkehr in Gera beschreitet. Das macht den ÖPNV in unserer Stadt zu einem noch nachhaltigeren Angebot, das die Menschen in Gera nicht nur zuverlässig von A nach B bringt, sondern auch einen Beitrag leistet, unser Klima und damit auch unsere ganz persönliche Lebenswelt zu schützen.“

Für die nächsten Jahre plant der GVB, weitere vier Elektrobusse anzuschaffen, um die in die Jahre gekommenen Dieselbusse schrittweise durch nachhaltige und umweltschonende Busse zu ersetzen. Das Thüringer Umweltministeriums fördert Busse & Technik in Gera aus Mitteln des Förderprogramms „Modellprojekt Elektrobussysteme“ mit rund 1,5 Millionen Euro. Damit gehen die Elektrobusse Nummer 30 und 31 im Thüringer Nahverkehr in Betrieb.

Gegenwärtig fahren, einschließlich zwei neuen in Gera, in ganz Thüringen 31 Elektrobusse. Davon wurden 29 vom Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz des Freistaates Thüringen (TMUEN) gefördert. Im Landkreis Nordhausen sind sieben E-Busse unterwegs, in Jena fünf, in Heilbad Heiligenstadt vier, in Bad Langensalza vier, wobei zwei von TMUEN gefördert wurden, in Suhl/Zella-Mehlis drei, in Eisenach zwei, und in Gera zwei. In Ilmenau gibt es zwei automatisierte Fahrzeuge des Typs „People Mover“. Weitere folgen voraussichtlich noch in diesem Jahr: Auch die Nahverkehrsunternehmen in Bad Salzungen (2), Bad Langensalza (ein weiterer) investieren weiter in neue Technik. In Weimar setzen die Verkehrsbetriebe mit Förderung des TMUEN derzeit auf die ersten Wasserstoff-Busse (3) im Thüringer Linienverkehr. Seit 2018 hat das TMUEN rund 22 Millionen Euro in die Förderung von Elektrobussen gesteckt. In der neuen EFRE-Förderperiode bis 2027 stehen rund 34 Millionen Euro für Busse, Züge im Nahverkehr und die jeweilige Lade- bzw. Tankinfrastruktur zur Verfügung.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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