RAPIDE ABNEHMENDER BAUMBESTAND IN GERA

Zu sehen ist die Baumreihe entlang der Straße Am Kupferhammer.

Der Baumbestand in Gera nimmt rapide ab. Das ist das Ergebnis einer Anfrage der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. 3024 genehmigte Baumfällungen gab es seit dem Jahr 2020.

Nach aktuellen Daten geht die Zahl der Bäume in Gera rapide zurück. Neupflanzungen gleichen die Fällungen nicht ausreichend aus. Dies geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hervor.

Seit 2020 wurden in Gera 3024 Baumfällungen genehmigt, die unter die Baumschutzsatzung der Stadt fallen. Dem stehen 2832 Aufträge auf Neupflanzungen gegenüber, von denen derzeit nur maximal 1100 nachweislich umgesetzt und angewachsen sind.

„Gerade in Zeiten der Klimakrise, in der jeder Baum zählt und eine Erhöhung des Baumbestandes das Ziel aller sein sollte, ein alarmierender Zustand”, so die bündnisgrüne Stadtratsfraktion.

Nils Fröhlich, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Gera, begründet die Anfrage:

„In Zeiten der Klimakrise spielen Bäume eine wesentliche Rolle. In den Städten können sie die zunehmende Sommerhitze abmildern. Sie speichern nicht nur CO₂, sondern verbessern die Luftqualität, spenden Schatten und dienen verschiedenen Tierarten als Lebensraum. Die zahlreichen Hinweise und Rückfragen zu Baumfällungen, die wir von Bürgerinnen erhalten, sind für uns ein klares Zeichen, dass der Erhalt unseres städtischen Baumbestands ein großes Anliegen für viele Geraerinnen ist. Eine genaue Übersicht über die Fällungen und Neupflanzungen der letzten Jahre ist uns als Arbeits- und Diskussionsgrundlage daher sehr wichtig.”

Um den Baumbestand in unserer Stadt effektiv zu schützen und zu vergrößern, braucht es aus Sicht der bündnisgrünen Stadtratsfraktion mehr Transparenz, eine aktive Beteiligung der Bevölkerung und einen besseren Schutz der Altbäume. So sollte zum Beispiel für alle leicht einsehbar sein, wann und warum ein Baum gefällt wurde. Außerdem könnten Patenschaften für Bäume und Baumscheibenbegrünungen organisiert werden, wie es in einigen anderen Städten bereits erfolgreich der Fall ist. Letzteres komme, so Nils Fröhlich, nicht nur dem jeweiligen Baum und der Artenvielfalt zugute, sondern könne auch das optische, soziale und tatsächliche Stadtklima in Gera verbessern.

Die Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen bezieht sich auf Bäume, die unter der Baumschutzsatzung stehen. Die Satzung regelt den Umgang mit Bäumen im sogenannten Innenbereich des Stadtgebietes und ab einem Baumumfang von 50 Zentimetern für die Kommune und für Privatpersonen. Ausgenommen von der Baumschutzsatzung sind u. a. Bäume im Stadtwald, in Baumschulen und in Kleingärten. Zudem fanden Baumfällungen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung statt, wie beispielsweise für Maßnahmen des Hochwasserschutzes. Auch diese Baumentnahmen sind in den 3024 genannten nicht inbegriffen. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass nicht jeder Jungbaum anwächst. So sind laut dem Ergebnis der Anfrage von etwa 1200 Neupflanzungen auf privaten Grundstücken nur 800 Bäume weiterhin vital.

QUELLE: BÜNDNIS ’90/DIE GRÜNEN

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