BARRIEREN UND SORGLOS FLANIERENDE FUSSGÄNGER

Auf die Ankündigung eines Bürgerdialogs nach der Errichtung der Straßensperre am Beginn der Rudolf-Diener-Straße reagierten viele Nutzer dieser Strecke alles andere als erfreut. Warum werden die Bürger, Händler, Gastronomen und Gewerbetreibende erst befragt, nachdem vollendete Tatsachen geschaffen worden sind? Also vermuteten sie, dass es sich um eine Alibi-Veranstaltung gehandelt hat, und die Meinung der Betroffenen für die Planer im Grunde völlig irrelevant ist. Denn die Entwicklungsrichtung stehe doch bereits fest: Die Städte sollen langfristig leiser werden, klimaneutral, möglichst frei von Autos und Feinstaub, außerdem viel digitaler als heute.

Alles ließe sich irgendwann bequem ans Bett beordern, und auf der Straße gäbe es, wenn überhaupt, nur sorglos flanierende Fußgänger. Eine Autofahrt wäre überhaupt nicht mehr nötig, und irgendwann vielleicht auch gar nicht mehr möglich. Ist der schimpfende Bürger aus Sicht der Stadtplaner also jemand, der alles nur aus seinem Mikrokosmos heraus beurteilt und die großen Zusammenhänge nicht versteht? Dann gelten die Barrieren im Grunde genommen den bisherigen, aus diesem Mikrokosmos heraus entstandenen Strukturen, weil sich die Zukunftsvorstellungen von allein nicht durchsetzen würden.

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