KRISE BEI DER LINKSPARTEI

Die Linke manövriert sich in eine immer unvorteilhaftere Lage. Größtes Problem ist derzeit der Richtungsstreit um Sarah Wagenknecht, welche den Kurs der Bundesvorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan nicht mitträgt. Bis zum Jahresende will Wagenknecht über die Gründung einer eigenen Partei entscheiden.

Ein Führungsproblem bahnt sich an: Dietmar Bartsch, der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, kündigte am 16. August 2023 seinen Rückzug an. Für die Vorstandswahl am 4. September 2023 wird er nicht mehr kandidieren. Zehn Tage zuvor hatte seine Ko-Vorsitzende Amira Mohamed Ali ihren Rücktritt erklärt.

Unklar ist, wie sich die Aufstellung von Carola Rackete auswirken wird. Die Kapitänin und politische Aktivistin tritt für die Linkspartei zur Europawahl an. Rackete wird als Signal gegen Wagenknecht gewertet. Die Europawahl findet statt vom 6. bis 9. Juni 2024. Überdies werden im September 2024 in Sachsen, Thüringen und Brandenburg neue Landesparlamente gewählt.

Die Umfragewerte der Linkspartei befinden sich derzeit auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Im ZDF-Politbarometer, Ausgabe vom 18. August 2023, liegt sie bei 5 %. Eine Mehrheit von 59 % der Befragten sieht den Fortbestand der Partei durch den Streit gefährdet.

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