KIEWER SINFONIEORCHESTER SPIELT IM KUK

Das Kultur- und Kongresszentrum empfängt das Kyiv Symphony Orchestra zum zweiten Jahrestag des Ukraine-Krieges. Monumentale Musikstücke führen durch den Abend.

Abgesehen von Schlagzeilen über Bombardements, Waffenlieferungen oder die Energieversorgung scheint der Krieg im größten Land Europas, der Ukraine, aus dem öffentlichen Fokus getreten zu sein. Dabei ist der kriegerische Konflikt im Osten Europas keinesfalls beendet. Täglich geht es um Menschenleben, Schicksale, Tragödien und Territorien. Zum Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine findet am Vorabend des zweiten Jahrestags des Kriegsausbruchs, also am 23. Februar 2024, um 19 Uhr ein Konzert im Kultur- und Kongresszentrum Gera statt. Das Kyiv Symphony Orchestra baut mit dem Programm eine Brücke von seiner Heimat nach Westeuropa und reflektiert die Situation seines Landes.

Die rund 90 Musikerinnen und Musiker des Kyiv Symphony Orchestra haben im Juni 2022 auf Vermittlung der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göhring-Eckardt, und auf Einladung des Geraer Oberbürgermeisters Julian Vonarb in Ostthüringen eine vorübergehende Bleibe gefunden. Seither wird in der Tonhalle in Gera geprobt für Konzertauftritte in ganz Deutschland und der EU. In Gera fanden in den vergangenen Monaten Auftritte auf der Sparkassenbühne, im Küchengarten, gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera im Konzertsaal und im Kultur- und Kongresszentrum statt. Dort wurde auch mit „Metropolis“ und „Nosferatu“ eine Reihe von Stummfilmkonzerten etabliert, die im Frühjahr ihre Fortsetzung finden soll.

Das nun geplante Gedenkkonzert wird mit „Kol Nidrei“ von Max Bruch (1838-1920) beginnen, einem Adagio für Violoncello, Harfe und Orchester, interpretiert vom Solisten Oleksiy Shadrin. Das Werk basiert auf dem jüdischen Gebet, das am Vorabend des höchsten jüdischen Feiertages, des Jom Kippur, gesprochen wird.

Es folgt die Uraufführung des monumentalen Ukraine-Triptychons für Sopran, Cimbalom, E-Gitarre und Orchester von Claus-Steffen Mahnkopf, einem der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Geboren 1962 in Mannheim, hat Mahnkopf Komposition, Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Heidelberg, Freiburg und Frankfurt am Main studiert. Für seine musikalischen Werke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2005 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Die Uraufführung wird durch die Ernst von Siemens Musikstiftung gefördert.

Mit dem Zweiten Violinkonzert von Jewhen Stankowytsch, geboren 1942, steht des Weiteren das Werk eines zeitgenössischen ukrainischen Komponisten auf dem Programm. 2006 geschrieben, wird es von Valeriy Sokolov interpretiert. 1986 in der Ukraine geboren, wurde er vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet wie dem Study Grant Prize beim Internationalen Pablo de Sarasate Wettbewerb in Pamplona (Spanien) oder dem Grand Prix beim internationalen George Enescu-Violinwettbewerb in Bukarest (Rumänien). In den letzten Spielzeiten trat Valeriy Sokolov u.a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Orchestre National de France, dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Mozarteumsorchester und dem Cleveland Orchestra auf.

Richard Strauss (1864-1949) schrieb seine „Metamorphosen“ 1945 als Reflexion nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Ludwig van Beethovens (1770-1827) „Egmont“-Ouvertüre, komponiert 1810, thematisiert den Freiheitskampf des niederländischen Volkes gegen die spanische Hegemonie im 16. Jahrhundert.

Am Pult des Kyiv Symphony Orchestra stehen abwechselnd die Dirigenten Vitaliy Protasov (Ukraine) und Luigi Gaggero (Italien). Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft von Katrin Göhring-Eckardt, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags.

Eintrittskarten sind in der Gera-Information sowie über „eventim.de“ erhältlich

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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