VERWIRRUNG UM FORMULIERUNGEN BEI „CORRECTIV“

Das Netzwerk „Correctiv“ berichtet von einem „Geheimplan gegen Deutschland“. (Bild: Webseite „Correctiv“, Bildschirmfotografie)

Das Netzwerk „Correctiv“ hat seine Veröffentlichungen möglicherweise nachträglich bearbeitet. Darauf deuten Webarchive und Bildschirmfotografien hin.

Mit Berichten über ein Geheimtreffen in Potsdam, bei dem es um Pläne für „Deportationen“ und „Vertreibungen“ gegangen sein soll, wurde eine deutschlandweite Massenhysterie ausgelöst. Nun stellt sich heraus, dass diese Worte dort nicht gefallen sind. Zudem bestreitet „Correctiv“, einen Bezug zur sogenannten Wannsee-Konferenz hergestellt zu haben, obwohl im Artikel davon zu lesen ist.

Zwar ist davon auszugehen, dass das Treffen in Potsdam abgehört wurde und Aufzeichnungen existieren, doch diese werden offenbar unter Verschluss gehalten. Der Medienunternehmer Roland Tichy berichtete über „nachrichtendienstliche Mittel”, welche zum Einsatz gekommen sein könnten.

Die stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, Anette Dowideit, behauptete in der ARD-Sendung „Presseclub“, ausgestrahlt am 28. Januar 2024, die fraglichen Formulierungen stammten nicht von ihrem Netzwerk, sondern sei von den Medien eingebracht worden. Diese hätten es so interpretiert.

Tatsächlich bringt „Correctiv“ selbst die Wannsee-Konferenz in Erwähnung. Das Wort „deportieren“ kommt in den Bericht ebenfalls vor. Aus einer Buchbeschreibung wurde es mittlerweile entfernt. Die Formulierung „Pläne zur Deportation“ ersetzte „Correctiv“ durch „Pläne zur Vertreibung“.

Der Aktivist Martin Sellner, welcher in den Leitmedien dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird, hat sich unterdessen zu Wort gemeldet und geäußert, die Begriffe „Deportation” und „Vertreibung” seien bei dem Treffen in Potsdam nicht vorgekommen. Es habe sich um eine private Veranstaltungen mit mehreren Vorträgen zu verschiedenen Themen gehandelt. Es sei auch in keinster Weise gefordert worden, Staatsbürger auszuweisen. In seinem Vortrag habe er über den Aufbau einer Leitkultur gesprochen und die „Remigration” nur am Rande erwähnt. Andere Teilnehmer berichten, Sellner habe Beispiele aus anderen Ländern für eine gewaltfreie Remigration genannt. Das Ziel der Kampagne sei es gewesen, die öffentliche Aufmerksamkeit während der sich ausweitenden Bauernproteste auf eine vermeintliche Gefahr von rechts zu richten und Menschen gegen die AFD zu mobilisieren, weil diese von dem wachenden Unmut immer mehr profitiere.

Nach Bekanntwerden des Treffens in Potsdam wurde das Wort „Remigration” zum Unwort des Jahres erklärt. Seinen Ursprung hat es jedoch in der Migrationsforchung. Die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt es mit Verweis auf das Buch „Globale Migration: Geschichte und Gegenwart” von Jochen Oltmer. Verwendet wird er auch in der Amtssprache als Sammelbegriff für freiwillige Rückkehrangebote und Abschiebungen. So sucht beispielsweise die Stadt Rostock in einer offiziellen Stellenanzeige einen „Sachbearbeiter*in II Remigration” in Vollzeit für das Sachgebiet Migration beim Rostocker Migrationsamt.

Die Zuammenkunft hieß offiziell „Düsseldorfer Forum”, zuvor „Düsseldorfer Runde”, und fand bereits mehrmals statt. Es handelte sich um eine Tagesveranstaltung mit Redebeiträgen zu verschiedenen Themen. Der Initiator und Namensgeber stammt aus Düsseldorf. Der Eigentümer des Anwesens wirf den Autoren von „Correctiv“ vor, ein Lügenkonstrukt aufgebaut zu haben.

Mehrere Alternativmedien berichten von einem Treffen zwischen Vertretern des Bundeskanzleramtes und der Geschäftsführerin der Correctiv gGmbH, das vor dem Treffen stattgefunden haben soll. Sie berufen sich auf einen AFD-Bundestagsabgeordneten. Dieser soll von der Bundesregierung auf Nachfrage eine entsprechende Antwort erhalten haben.

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