POLITIKER WARTEN AUF REAKTION VON BK SCHOLZ

Das von russischer Seite abgehörte und veröffentlichte Gespräch wirft viele Fragen auf. Bundeskanzler Scholz sprach von einer „sehr ernsten Angelegenheit“. Mehrere Politiker fordern eine Stellungnahme und Aufklärung, weil Scholz die Ablehnung der Taurus-Marschflugkörper möglicherweise mit einer Falschdarstellung begründet hat.

Das Bundesministerium der Verteidigung hat gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und dem Deutschlandfunk die Echtheit des Audiomitschnitts bestätigt. Er ist 38 Minuten lang und wurde am 1. März 2024 auf „Russia Today“ veröffentlicht. Zu hören sind Generalleutnant Ingo Gerhartz, Frank Gräfe, Brigadegeneral der Luftwaffe, Oberstleutnant Fenske, der aus einem Hotel in Singapur zugeschaltet war und das dortige W-Lan nutzte, sowie Oberstleutnant Florstedt. Die Konversation wurde am 19. Februar 2024 über Webex geführt und diente offenbar dazu, ein Informationsgespräch für den Bundesverteidigungsminister vorzubereiten.

Die Offiziere sprachen über den Taurus-Marschflugkörper. Diesen könne die Ukraine auch ohne deutsches Personal bedienen. Es dürfe nämlich keinen „direkten Link“ in die Ukraine geben. Weniger schlimm sei es, wenn man eine direkte Linie nicht zur Bundeswehr, sondern nur zum Industriehersteller MDBA in Schrobenhausen herstellen könne. Großbritannien würde bereits militärisches Personal in der Ukraine einsetzen. Vielleicht könnten dieses den Ukrainern helfen, so eine Idee. Den Offizieren ist bewusst, dass die Ukraine die Taurus-Marschflugkörper zur Zerstörung der Krim-Brücke und anderer Ziele in Russland einsetzen würde. Sie sprechen auch über die Beteiligung der USA: „Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumrennen.“

Beobachter rechnen mit zunehmenden Druck auf den Bundeskanzler und schließen nicht aus, dass dieser eine Kehrtwende einlegt. Wenn die Ukraine die Krimbrücke mit dem Taurus-Marschflugkörper zerstört, könnte Russland dies als deutsche Kriegsbeteiligung werten, wodurch die Situation weiter eskaliert.

Die Krim-Brücke ist inzwischen für den Straßenverkehr gesperrt. In verschiedenen Netzwerken wird von mehreren starken Explosionen in der Umgebung berichtet. 38 ukrainische Drohnen seien bereits abgeschossen worden, meldet RIA Nowosti.

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