In der DDR-Zeit veränderte sich die Innenstadt von Gera so sehr, dass sie sich vom früheren Zustand grundlegend unterscheidet. Nach der Aufbauphase kam es in den 1980er Jahren zu einer weiteren Umgestaltung des Stadtkerns. Unter anderem wurde 1982 die Straße Stadtgraben eröffnet, und ein Jahr später der rekonstruierte Stadtmauerturm übergeben. 1984 folgte die Freigabe der Straßenbahntrasse Hinter der Mauer. Als im Jahr 1985 der Zschochernplatz umgestaltet wurde, fanden dort Arbeiter des VEB Grünanlagen dort einen neun Meter tiefen Brunnen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Er wurde hergerichtet und in das Stadtbild einbezogen. In der Rittergasse, Greizer Straße und Schuhgasse entstanden kleinere Neubaublöcke, die optisch an die Architektur der verbliebenden Häuser angelehnt wurden. Nicht zu vergessen sind auch die Springbrunnen, Skulpturen und die Grünanlagengestaltung.
Die erste Folge von „Geschichte am Nachmittag“ nach der Sommerpause stellt noch einmal dieses Thema der vergangenen Sonderausstellung des Stadtmuseums in den Mittelpunkt. Unter dem Titel „Achtung Baustelle! Geras Zentrum im 20. Jahrhundert“ waren in der Ausstellung die großen baulichen Veränderungen im Stadtkern, vor allem in den 1950er bis 1980er Jahren, zu erleben. Im Nachklang dazu präsentiert das Stadtmuseum einen 35-minütigen Amateurfilm mit dem Titel „Umgestaltung des Stadtkerns 1982-84“. Der Film entstand in den Jahren vor den 20. Arbeiterfestspielen, die im Sommer 1984 in Gera stattfanden. Mit finanzieller Hilfe des Museums-Fördervereins konnte der Film vor einigen Wochen digitalisiert werden.
Zu sehen ist der Film am Donnerstag, den 26. September 2024, um 14 Uhr im Stadtmuseum. Für die Veranstaltung wird der normale Museumseintritt erhoben: 6 Euro bzw. 4 Euro ermäßigt.
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