
Die Energiewende soll zur Eindämmung des Klimawandels beitragen, indem die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl, Kohle und Erdgas schrittweise beendet wird. Durch die Umstellung werden die Probleme allerdings nicht kleiner, sondern lediglich in andere Teile der Welt verlagert. Der Abbau von Rohstoffen für die notwendigen Anlagen und Speichermedien führt zu erheblichen Problemen in den betroffenen Ländern. Werden die Umweltschäden eingepreist, kann das Wirtschaftswachstum zum Erliegen kommen.
Durch die Energiewende werden die negativen Folgen der Energiegewinnung im Prinzip zunächst von der Tiefe auf die Fläche verlagert, was schließlich zu Landnutzungskonflikten führt. Wird ein ehemaliger Tagebau mit Photovoltaikanlagen bestückt, ist die Energieausbeute bezogen auf die genutzte Fläche deutlich geringer. Es werden viele weitere Flächen benötigt, um mit den Solarmodulen genauso viel Elektrizität wie mit der Kohle zu erzeugen. Währenddessen steigt der Energiebedarf durch die Einführung neuer Technologien weiter an. Leistungen, die vorher von Menschen erbracht wurden, übernehmen nun Maschinen. Sie werden erschwinglicher, bequemer, und immer mehr in Anspruch genommen. Infolge des exponentiell ansteigenden Bedarfs ändert sich schließlich in rasantem Tempo die Gestalt der Landschaft.
Betrachtet man die Natur als ein System, das durch den Energieverbrauch des Menschen verändert wird, handelt es sich in der Gesamtbilanz um eine Zunahme der Entropie, also um eine Ausweitung der Unordnung im System. Diese muss exportiert werden, um das System nicht zu gefährden. Wo Energie genutzt wird, um eine bestimmte Struktur aufrechtzuerhalten, gemeint ist die des Menschen, entstehen Abfälle, die weggebracht werden müssen. Die innerhalb des abgegrenzten Bereiches vorhandene Ordnung, so könnte man die Lebenswelt des Menschen beschreiben, verwandelt die Umgebung zunehmend in eine Unordnung. Diese physikalische Gesetzmäßigkeit lässt sich weder mit der Energiewende noch mit der Kreislaufwirtschaft außer Kraft setzen. Somit können beide ihren Ansprüchen nicht gerecht werden.
Wer diesen Prozess umkehren, also die Ordnung in der Umgebung wieder herstellen möchte, muss erneut Energie aufwenden. Damit wird die Unordnung aber keineswegs beseitigt, sondern lediglich in einen andere Sphäre verlagert. Sie lässt sich nämlich gar nicht beseitigen, weil das den Aufwand zur Aufrechterhaltung der Ordnung im lokalen Bereich, der Lebenswelt des Menschen, übersteigen würde. Es würde immer mehr Energie benötigt, was die Kreislaufwirtschaft aber nicht zulässt. Folglich ist diese nicht realisierbar, ebenso wenig die Energiewende.
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