DIE ANTIFA — EINE UNTERSCHÄTZTE GEFAHR

Mit dem Ziel, den Staat zu zerschlagen, marschierten am Freitag schätzungsweise 90 Teilnehmer einer sogenannten „Antifaschistischen Aktion“ durch Gera. Der Tag und die Strecke wurden mit Bedacht gewählt. Es ging mit Blick auf einen ausgemachten Gegner um Dominanzgehabe im öffentlichen Raum. Viele waren aus anderen Gegenden angereist. Das Motto der Versammlung und die doppeldeutigen Losungen zeigen, dass Bewegungen dieser Art alles andere als eine friedliche Auseinandersetzung in dieser bereits emotional aufgeladenen Zeit suchen. Sie nutzen die gesellschaftliche Polarisation, um ihre Feindbilder und den Rechts-Links-Konflikt in die gesellschaftliche Mitte zu tragen, wähnen sich im Kampf und legen es auf eine Eskalation an. Bestimmte Begriffe und Symbole werden dabei so verwendet, dass sie wie eine Zielscheibe wirken — in der Hoffnung, dass es irgendjemand irgendwann als Aufforderung versteht „endlich ins Handeln zu kommen“. Parallele Radikalisierungskurse, getarnt als Kulturveranstaltung, zeigen, wie man sich emotional hochschaukelt, Mut antrainiert und dann seiner Wut Ausdruck verleiht. Mit dem Wort „radikal“ hat man inzwischen keine Probleme mehr. Es gehört zur Identität dieser Bewegung. Demonstranten, die sich wie Terroristen kleiden und Musik mit gewaltverherrlichenden Texten abspielen, zeigen jedem, der vom Straßenrand aus zuschaut, welche Mittel der Auseinandersetzung hier favorisiert werden. Damit werden die Gegner der Gegner genau zu dem, was sie zu bekämpfen vorgeben.

Dass sich die meisten Geraer von solchen Versammlungen fernhalten, sollte niemanden verwundern. Allein die Fahnen der linksprogressiven Extremisten haben eine starke abschreckende Wirkung. Sie stehen für den Eintritt in eine Eskalationsspirale, die in einen Bürgerkrieg mündet, wenn man den Narrativen der Randgruppen folgt. Die Einteilung der Welt in Unterdrücker und Unterdrückte, Etiketten wie Nazis und Kapitalisten zeigen, dass auch auf dieser Seite recht einfache Denkstrukturen vorherrschen. Die Initiatoren der Aufzüge wollen nicht reden, sondern ihre aktivistischen Triebe ausleben und zeigen, wie viele Menschen sie auf die Straße bringen können. Das kann im Spannungsfeld unterschiedlicher politischer Standpunkte, in dem das Gefühl für Grenzen verloren geht, sehr gefährlich werden.

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