
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten müssen durch ihre Angebote zur Bildung einer freien, öffentlichen Meinung beitragen, und damit die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen. Der gesetzliche Auftrag umfasst die Bereiche Bildung, Information, Beratung, Unterhaltung und Kultur, wobei Prinzipien wie Objektivität, Unparteilichkeit, Meinungsvielfalt und Ausgewogenheit beachtet werden müssen.
Doch wie umfangreich darf das Angebot zur Erfüllung dieses Auftrages sein? Mittlerweile sind monatlich 18,36 Euro zu zahlen. Die Gebühr empfinden viele Menschen als zu hoch. Einige stellen sogar das Finanzierungsprinzip infrage und wollen gar keinen Beitrag zahlen. Weitere beklagen ein unausgewogenes Programm mit vielen Doppelangeboten in bestimmten Genres, und einen Mangel in anderen. Zudem wird die Berichterstattung kritisiert. Es werde augenscheinlich neutralen Beiträgen versucht, bestimmte konkrete Meinungen hervorzurufen.
Eine Frau aus Bayern verweigerte den Rundfunkbeitrag mit der Begründung, die öffentlich-rechtlichen Anstalten würden ihren Programmauftrag nicht erfüllen, weil sie zu einseitig und nicht ausgewogen genug berichteten. Sie klagte vor Gericht und erreichte bisher, dass die Verwaltungsgerichte künftig prüfen müssen, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Auftrag erfüllt, wenn hinreichende Anhaltspunkte für eine grobe und regelmäßige Verfehlung der Programmvielfalt und Ausgewogenheit über einen längeren Zeitraum vorliegen.
Auch jüngere Menschen hadern mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Denn er ist in der modernen Medienwelt nur noch ein Angebot unter vielen, spielt für die Information, Meinungsbildung und Unterhaltung kaum eine Rolle, belastet aber das Konto sehr stark in Relation zum verhältnismäßig geringen Verdienst als Berufsanfänger.
Die Wünsche und Forderungen gehen weit auseinander. Manche verlangen eine Reduzierung des Angebotes auf eine Grundversorgung, andere erwarten für das gezahlte Geld bessere und zeitgemäße Programme, und einige sprechen sich für die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus.
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