Am Donnerstag, den 7. September 2017, beantragte die Poolworks Germany Ltd, welche die Plattformen Studi-VZ und Mein-VZ betreibt, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg. Dieses setzt den Rechtsanwalt Jesko Stark von der Kanzlei GT Restructuring als Insolvenzverwalter ein. Laut einer Mitteilung der Firma Poolworks Germany Ltd. – sie untersteht der texanischen Investmentgesellschaft „Momentous Entertainment Group“ (MEG) – bleiben die Plattformen zunächst in Betrieb und sollen restrukturiert werden. Sieben Mitarbeiter beschäftige man derzeit. Ferner werde man eine neue Plattform entwickeln.
Auslöser der Zahlungsunfähigkeit ist eine Forderung der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in Höhe von drei Millionen Euro von der Poolworks Germany Ltd. Der Holtzbrinck-Verlag ist der vormalige Eigentümer der Plattform, hatte diese verklagt und im Juli 2016 Recht erhalten. Bereits Ende des Jahres 2015 schuldete die Poolworks Germany Ltd. laut der öffentlichen Jahresabschlüsse ihren Eigentümern über 45 Millionen Euro. Zudem erhebe das Finanzamt Forderungen.
Ehssan Dariani und Dennis Bemman gründeten Studi-VZ am 11. November 2005. Eingesetzt wurde ein Startkapital in Höhe von 85 Millionen Euro. Im Jahre 2007 kaufte der Holtzbrinck-Verlag die Plattform. Am 28. Februar 2008 wurde Mein-VZ in Betrieb genommen. In den Folgejahren verloren die Plattformen an Bedeutung; zahlreiche Nutzer verabschiedeten sich von Studi-VZ, Mein-VZ und Schüler-VZ und wechselten zum stärker werdenden Konkurrenten Facebook. Im Jahre 2012 verkaufte der Holtzbrinck-Verlag die VZ-Plattformen der US-amerikanischen Investmentfirma Vert Capital. Das Schüler-VZ wurde am 30. April 2013 eingestellt. Ende 2016 beabsichtigte Vert Capital den Verkauf der verbliebenen VZ-Plattformen und setzte diesen im Februar 2017 in die Tat um. Wieviel der Käufer und jetzige Eigentümer MEG zahlte, ist nicht bekannt.
Kommentar hinterlassen