EUROPA UND DER GRIFF NACH DER GELBEN WARNWESTE

Was sich dieser Tage in Frankreich und Belgien ereignet, sehen nicht wenige auch auf Deutschland zukommen: Das „Hamsterrad“, welches für den täglichen Kampf um den Erhalt des Lebensstandards steht, dreht sich derart schnell, dass sich selbst Mittelschicht-Bürger kaum mehr darin halten können – und zur gelben Warnweste greifen. Sorgen bereitet ihnen der Arbeitsmarkt, steigenden Mieten, eine schwindende Kaufkraft sowie die Digitalisierung:

In Deutschland leben so viele Menschen wie nie zuvor, doch nahezu überall herrscht Personalmangel. Rund 4,2 Millionen Vollzeitbeschäftigte arbeiten mittlerweile für einen Niedriglohn. Es wird soviel Mehrarbeit geleistet, wie seit dem Jahre 2007 nicht, aber nur die Hälfte davon vergütet. Die Wege zur Arbeitsstelle werden immer länger, und das Arbeiten selbst wird mehr und mehr ein Marathonlauf. Das Renteneintrittsalter soll angehoben werden; viele Beschäftigte werden das zunehmende Arbeitstempo nicht bis dahin durchhalten. Die Mieten steigen, und drei von vier Menschen in Deutschland fürchten, sich ihre Wohnung künftig nicht mehr leisten zu können. Durch die Digitalisierung werden sich die gut bezahlten Arbeitsstellen in immer höhere Bildungsschichten verlagern. Unterhalb werden die Menschen in einigen Jahren mit Robotern und künstlicher Intelligenz nicht mehr Schritt halten können. Die Berufe der heutigen Mittelschicht werden so langsam entwertet oder reduziert, wodurch diese Menschen allmählich ihre Existenzgrundlage verlieren. Zuwanderung soll den Wohlstand verbessern; gleichzeitig rechnen die Bundesländer mit Ausgaben von 50,7 Milliarden Euro für Migranten bis zum Jahre 2025. Die öffentlichen Schulden sind hoch, und die vieler privater Haushalte ebenso.

Nicht wenige sehen das System an seinem Ende angelangt und fordern einen Wandel. Politiker hätten den Bezug zu den Menschen vor Ort verloren. Sie nähmen sich deren Probleme nur an, wenn es sich nicht vermeiden ließe oder lenkten mit Themen ab, die nur eine Minderheit beträfen.

Im wachsenden Unmut häuft sich mittlerweile die Meinung, das bestehende System müsse beseitigt und die Regierung gestürzt werden. Doch wohin führt das dann enstehende Chaos, wenn es kein neues Konzept gibt? In den bedeutenden Denkfabriken oberhalb der Politik wurde dieses Szenario längst durchgespielt. Der klassische Weg in den Totalitarismus, der auf der Straße unbewusst beschritten wird, ist schon fest im Blick. Was steht uns also bevor? Die neue digitale Welt schafft eine enorme Ungleichheit und wird das Gegenteil von Demokratie benötigen, um im globalen Wettbewerb die Kontrolle behalten zu können – vor allem über jene, die sich bald unversehens in den unteren sozialen Rängen wiederfinden werden.

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