GVB VERWENDET SEIT JAHRESBEGINN „ÖKOSTROM“

Der Verkehrsbetrieb bezieht seinen elektrischen Strom seit dem 1. Januar 2020 vollständig aus regenerativen Quellen. Der jährliche Bedarf des GVB an Elektrizität liegt bei rund 6515 Megawattstunden, wovon nahezu 80 % für den Straßenbahnbetrieb verwendet werden. Straßenbahnfahrzeuge gelten dabei nicht erst seit heute als eine der umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel. Knapp 11,3 Millionen Fahrgäste nutzten im Jahr 2019 die Straßenbahn. Das sind rund 77 % aller Fahrgäste des GVB.

„Die Stadt Gera hat in ihrem Klimakonzept ihre klimapolitischen Ziele verankert. Ein Ziel besteht darin, durch den Bezug von ökologischem Strom den Schadstoffausstoß zu senken. Mit dem Bezug von zertifiziertem Ökostrom durch die GVB gehen wir nun einen weiteren Schritt in der Umsetzung unserer Ziele voran“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Gera, Julian Vonarb. „Mit der Umstellung auf ökologischen Strom bei der GVB kommen wir nicht nur der klimapolitischen Zielsetzung der Stadt Gera einen Schritt näher, sondern möchten auch einen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland und zur Verkehrswende leisten“, ergänzt das Stadtoberhaupt.

Viele Verkehrsunternehmen setzen heute verstärkt auf Elektrobusse, um vorgeschrieben Grenzwerte für die Feinstaubbelastung und die Belastung durch Stickoxyde nicht zu überschreiten. Während im Westen Deutschlands viele Städte in den siebziger Jahren Straßenbahnen zugunsten dieselbetriebener Omnibusse abgeschafft haben und Städte wie Kiel oder Wiesbaden Stadtbahnsysteme wieder einführen wollen, haben die mittelgroßen Städte in Thüringen am Straßenbahnbetrieb festgehalten.

„Das gereicht uns heute zum Vorteil“, sagt dazu der Geschäftsführer der GVB Thorsten Rühle. „Wir müssen nicht erst ökologisch umdenken, sondern unsere Straßenbahnen sind schon seit 1892 ökologisch unterwegs, auch wenn damals das Wort ökologisch noch niemand in den Mund nahm.“

Bis Ende letzten Jahres bezog der GVB aber noch einen Energiemix aus 61 % fossilen Energieträgern, 2,4 % Kernenergie und 36,6 % erneuerbaren Energien. Seit Januar nun bezieht das Unternehmen seinen Strom zu 100 % aus skandinavischer Wasserkraft. Den Weg zu mehr Ökologie ebnete dabei der Aufsichtsrat.

„Letztes Jahr hat die GVB ihren Strombezug europaweit ausgeschrieben. Neben dem sogenannten grauen Strom hat sie auch Angebote für ökologischen Strom eingefordert. Einziger Anbieter für 100 % ökologischen Strom war dabei die Energieversorgung Gera, die auch den Zuschlag erhalten hat. Durch diese Entscheidung spart die GVB 1210 Tonnen CO2 jährlich ein“, sagt Julian Vonarb, der zugleich Mitglied des Aufsichtsrates ist.

Der Mehrpreis von ökologischen Strom zu den Angeboten mit sogenannten grauen Strom wirkt sich dabei nicht auf die Fahrpreise aus. „Würden wir die Mehrkosten auf unsere Kunden umschlagen, dann würde sich eine Fahrt um 0,00045 Euro verteuern. Das tun wir natürlich nicht, auch deshalb, weil unsere Fahrscheinautomaten so kleine Münzen nicht annehmen“, merkt dazu Geschäftsführer Thorsten Rühle an.

Den Umstieg auf 100 % Ökostrom nimmt der GVB zum Anlass, für mehr ökologisches Fahren zu werben. Eigens hierfür hat der GVB einen Wagen mit der Aufschrift „Wir fahren zu 100 % ökologisch. Fahren Sie mit“ versehen.

„Wir wollen mit unserer Öko-Bahn darauf aufmerksam machen, dass wir mit unseren Straßenbahnen einen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten. Straßenbahnen sind dabei ein sehr viel nachhaltigeres Beförderungsmittel als beispielsweise Elektrobusse. Sie fassen mehr Fahrgäste und können über dreißig Jahre oder länger eingesetzt werden, während die Lebensdauer der Batterien bei Elektrobussen vorsichtig mit etwa acht Jahren eingeschätzt wird. Letztendlich ist auch das Elektroauto nur umweltfreundlich, wenn die Batterien mit ökologischen Strom nachgeladen werden. Das sollte man nicht vergessen. Wir haben daran gedacht“, sagt Thorsten Rühle.

Mit einem speziellen ABO-Angebot richtet sich der GVB an alle ÖPNV-Gelegenheitsfahrer und Neukunden, die auf diesen Weg einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten wollen. Mit der Aktion „4 für 3“ können Neukunden zum Preis für drei Monate vier Monate lang die Fahrzeuge des GVB nutzen.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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