STAATSSEKRETÄR BESUCHT MUSEUM FÜR NATURKUNDE

Doris-Inge Rohleder, Frank Hrouda, Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel und Thomas Tappert, beide vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Geologie und Naturschutz, begutachten konservierte Mineralien aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera. (Bildherkunft: Stadtverwaltung—Museum für Naturkunde—René Köhler)

Am 17. November 2023 besuchte der Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) das Museum für Naturkunde Gera. Anlass war die Auswertung der Ergebnisse eines vom Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz Bernhard Stengele geförderten Projekts im Museum. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Ministeriums, der Volksbank eG Gera – Jena – Rudolstadt, sowie Doris-Inge und Günter-Erich Rohleder aus Gera konnten über 70 zerfallsgefährdete Mineralstufen aus der Museumssammlung durch eine aufwändige Spezialbehandlung vor dem Zerfall bewahrt werden.

Die Behandlung umfasste die Reinigung, die Konservierung und die Stabilisierung. Dazu wurden die betroffenen Mineralien aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera in die „Mineralienwerkstatt Pönitz“ nach Freiberg/Sachsen transportiert. Diese Werkstatt ist renommiert und hat bereits Mineralien für viele bedeutende Einrichtungen, wie die TU Bergakademie Freiberg, die Universität Bonn und das Städtische Museum Zwickau erfolgreich behandelt. In der Vergangenheit wurden auch schon einzelne Mineralstufen des Geraer Museums für Naturkunde in der Freiberger Werkstatt konserviert, was in der Regel privat finanziert wurde. Die Erfahrungen damit sind sehr gut. Auch schon im Jahr 2009 konservierte Mineralien sind bis heute stabil.

Die Hauptursache für Zerfallsprozesse bei Mineralstufen liegt in der Zersetzung von Pyrit und Markasit, von denen auch kleine, kaum sichtbare Mengen in der Gesteinsmatrix einer Mineralstufe ausreichen. Bedingt werden diese Vorgänge durch den im Museum unvermeidlichen Sauerstoffzutritt. Vor der Bergung, tief untertage, gab es keinen Sauerstoffkontakt der Mineralien, so dass sie dort stabil blieben und nicht zerfielen.

In der Folge der Zerfalls an der Erdoberfläche bilden sich immer mehr Risse; es entstehen weiße Ausblühungen samt schwefeliger Gerüche und im schlechtesten Fall bleibt von einer kostbaren Mineralstufe nur ein Haufen „Krümel“ übrig. Auch andere Museen mit mineralogischen Sammlungen und private Mineraliensammler haben schon entsprechende Erfahrungen gemacht. Das Problem betrifft insbesondere Mineralien von der Uranlagerstätte Ronneburg in Ostthüringen – der ehemals größten Uranlagerstätte Europas. Im Rahmen der Konservierung musste zuerst jede kleinste Menge Säure auf und in den Mineralstufen entfernt werden und anschließend eine nicht sichtbare Versiegelung zwecks eines zukünftigen Sauerstoffabschlusses aufgetragen werden.

Das Museum und der Verein wollen erreichen, ein Stück „Kulturgut aus der Natur“ auch für zukünftige Generationen zu sichern. Die Kostbarkeiten, die Bergleute unter hohen Risiken aus hunderten Metern Tiefe an die Erdoberfläche gebracht haben, sollen im Museum sicher erhalten bleiben, ganz getreu dem Motto „Kulturgut verpflichtet“. Einige der konservierten Mineralien sind alsbald Thema in der neuen Sonderausstellung des Museums für Naturkunde, die ab 25. Dezember 2023 zu sehen sein wird.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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