GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE UND DGB WOLLEN AUFKLÄREN

Anlässlich des Equal pay Day am 10. März, wollen die Gleichstellungsbeauftragte von Gera, Dr. Lilia Uslowa, und die Frauen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Gera auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen. „Das Statistische Bundesamt hat Ende 2020 gemeldet, dass der Gender-Pay-Gap 2019 in Deutschland auf 19 % revidiert wird. Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in Westdeutschland ist fast dreimal so hoch wie der in Ostdeutschland. Das Gender-Pay-Gap in Deutschland immer noch deutlich höher als der EU-Durchschnitt, 15 %,“ erklärt Uslowa. Die Frauen in Thüringen verdienen 5,7 % weniger als Männer. Die Lohnlücke fällt in Thüringen auch deshalb geringer aus, weil Männer hier deutlich niedrigere Löhne haben im Vergleich zu Männern in den westdeutschen Bundesländern. „Weiterführende Berechnungen verdeutlichen, dass 71 % des Verdienstunterschieds strukturbedingt sind, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in unterbezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen. Aktuelles Zahlenmaterial zu Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern sind auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes zu finden.“

Die vom Corona-Virus ausgelöste Krise zeigt einmal mehr: Die Arbeit, die mehrheitlich Frauen für die Gesellschaft leisten, zum Bespiel als Pflegerinnen oder Erzieherinnen, ist überlebenswichtig. Das ist ein wesentlicher Faktor für die geschlechtsspezifische Lohnlücke. „Die gegenwärtige Arbeitswelt muss sich verändern. Wir brauchen eine Neubewertung von Berufen, in denen überwiegen Frauen arbeiten. Die Corona-Pandemie zeigt, dass wir Sorgearbeit und die Arbeit in überwiegend von Frauen ausgeführten Berufen wie der Pflege und der Erziehung gesellschaftlich und finanziell aufwerten müssen“, bewertet die Gleichstellungsbeauftragte die aktuelle Situation und führt weiter aus: „Die Aufwertung von „Frauenberufen“ – auch durch gute Tarifverträge, soll ein wichtiger Beitrag zur Überwindung der Lohnlücke sein. Das heißt unter anderem gesetzliche Regelungen zu schaffen, die Unternehmen verpflichten, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten.“

Frauen und Männer aus Gera und Umgebung werden eingeladen, ihre Erfahrungen und Fragen für die weitere Diskussion vor Ort an gleichstellung@gera.de zu senden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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