DIE VIERFACHE URSULA IM OTTO-DIX-HAUS

Dass die drei Vorzeichnungen jetzt im Otto-Dix-Haus zu sehen sind, ist durch die umfangreiche Leihanfrage der Villa Wessel in Iserlohn erforderlich geworden. (Bild: Stadtverwaltung)

Ab sofort können Besucher des Otto-Dix-Hauses das Porträt der vierjährigen Ursula Niescher gleich in mehrfacher Form bewundern. Neben dem Gemälde, das seit 2021 mit der Dauerleihgabe der Niescher-Erben an die Kunstsammlung Gera ins Haus kam, hängen nunmehr drei der insgesamt vier Vorstudien, die Otto Dix in Vorbereitung auf das Gemälde schuf. Die Werke zeigen das Mädchen, das seine Puppe umklammert und voller Ernst auf den Betrachter blickt. Der Chemnitzer Margarinefabrikant und Kunstsammler Fritz Emil Niescher, ein wichtiger Freund und Förderer von Otto Dix, erteilte dem Künstler 1934 den Auftrag für das Bildnis seiner Tochter.

Porträtsitzen ist eine anstrengende und für ein kleines Mädchen recht langweilige Angelegenheit. Um ihr Kind bei Laune zu halten, so berichtet es die Nieschersche Familienlegende, musste dessen Mutter alle Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm vorlesen. Nach Abschluss der Porträtsitzungen verkündete Otto Dix, dass er dadurch zum wahren Kenner von Grimms Märchen geworden sei.

Dass diese drei Vorzeichnungen jetzt im Otto-Dix-Haus zu sehen sind, ist durch die umfangreiche Leihanfrage der Villa Wessel in Iserlohn erforderlich geworden. Fast 20 Dix-Werke aus der Geraer Sammlung werden dort bis Anfang Juli in der Ausstellung „Der stille Dix“ präsentiert.

Das Otto-Dix-Haus ist Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Im historischen Bereich des Geburtshauses von Otto Dix erwartet Besucherinnen und Besucher das Ambiente eines einfachen Arbeiterhaushaltes um 1900 mit Quellenmaterial zu Leben und Werk des Künstlers. Im Galeriebereich werden wesentliche Arbeiten des malerischen Jugend- und Frühwerkes bis zu altmeisterlichen Gemälden aus der eigenen Sammlung präsentiert, die durch wichtige Dauerleihgaben der Otto Dix Stiftung Vaduz ergänzt werden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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