BMWK WILL INDUSTRIE BEI GASMANGEL NOTFALLS DROSSELN ODER ABSCHALTEN

Kann der Energiebedarf im Winter gedeckt werden? Reichen die Reserven oder wird Deutschland auf Importe angewiesen sein? Sind andere Länder bei Energieknappheit mitzuversorgen? Solche und weitere Fragen dürften bald wieder eine größere Rolle spielen, da die Versorgungssicherheit mit immer größeren Herausforderungen verbunden ist.

Eine weitere kommt nun hinzu: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zieht es in Betracht, dass das Gastransitabkommen zwischen Russland und der Ukraine nicht verlängert wird; Robert Habeck äußerte sich hierzu beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow. Das hätte weitreichende Folgen sowohl für die belieferten Länder, aber auch für Deutschland. Die Zeitung „Welt“ zitiert den zuständigen Bundesminister mit den Worten:

„Bevor die Leute dort frieren, müssten wir unsere Industrie drosseln oder gar abschalten.“

Über die Ukraine gelangt russisches Gas weiterhin nach Osteuropa. Doch die derzeit geschlossenen Verträge laufen im Jahr 2024 aus. Dann könnte Russland die Lieferungen einstellen. Nach wie vor erhebt die Ukraine Transitgebühren für die Durchleitung russischen Gases in Länder wie Österreich, die Slowakei, Italien und Ungarn. Das Magazin „Focus“ berichtete von 2,66 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter durchgeleitetem Gas, die der russischen Staatskonzern Gazprom an die Ukraine zahlen muss, sowie einer Entfernungspauschale, weil sich die Ukraine auch die Strecke bezahlen lässt, die russisches Gas dort zurücklegt. Als Gesamtsumme werden knapp eine Milliarde US-Dollar angegeben, die die Ukraine von Gazprom jährlich für die Durchleitung erhält. Will Russland das verhindern, muss es allerdings selbst auch hohe Einnahmeverluste in Kauf nehmen.

Laut dem Juni-Bericht der Bundesnetzagentur ist die Gasversorgung in Deutschland derzeit stabil, die Versorgungssicherheit gewährleistet. Auch die Gasflüsse nach Deutschland sind stabil und ausgeglichen. Das Speicherziel von 75 % zum 1. September 2023 wurde bereits im Juni erreicht. Unternehmen und private Verbraucher müssen sich allerdings weiterhin auf schwankende Preise und ein höheres Preisniveau einstellen.

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