FEHLANRUFE BEI ZENTRALER LEITSTELLE HÄUFEN SICH

Die Rettungsleitstelle Gera befindet sich in der Berliner Straße 153.

Seit mehreren Wochen häufen sich die Fehlanrufe bei den Notrufnummern 110 und 112 im Geraer Stadtgebiet. In der Zentralen Leitstelle Gera gingen bei gleichbleibender Einsatzlage rund 50 5 mehr Fehlanrufe als üblich ein. Über 11’000 solcher Anrufe liefen bis Mitte des Jahres in der Zentralen Leitstelle ein, so viel wie im gesamten Jahr 2022. Bei einem durchschnittlichen Aufwand von etwa zwei Minuten pro Fehlanruf sind diese Vorkommnisse ein zeitintensives Problem für die Disponentinnen und Disponenten der Zentralen Leitstelle Gera. Grund dafür seien jedoch hauptsächlich durch das mobile Endgerät ausgelöste Anrufe, erklärt Thilo Schütz, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, weiter:

„Die Anruferinnen und Anrufer können in den allermeisten Fällen gar nichts dafür und merken den versehentlich ausgelösten Notruf oftmals nicht einmal.“

Als Ursache konnte ein Update auf das Betriebssystem Android 13 ausgemacht werden, welches eine Neugestaltung der Benutzeroberfläche implementiert. Diese soll es Nutzerinnen und Nutzern erleichtern, einen Notruf abzusetzen. „Diese gut gemeinte Funktion sorgt leider dafür, dass der Notruf sehr oft versehentlich beim Tragen des mobilen Endgerätes in der Hosentasche ausgelöst wird,“ ergänzt Schütz. Schon ein leichter Stoß oder eine schwache Erschütterung könne durch das Update einen ungewollten „Hosentaschennotruf“ verursachen. Betroffen sind demnach besonders Handys von den Herstellern Samsung und Google.

Erreicht ein solcher Fehlanruf die Zentrale Leitstelle, ist es für die Disponentinnen und Disponenten nicht direkt ersichtlich, ob es sich um einen unbeabsichtigten Anruf handelt. „Es erfordert höchste Konzentration und Sorgfalt, anhand der Geräusche zu ermitteln, ob sich der Anrufer oder die Anruferin in einer echten Notsituation befindet. Ein Rückruf muss immer getätigt werden, wenn sich am anderen Ende der Leitung keiner meldet und anschließend dokumentiert werden,“ beschreibt der Geraer Amtsleiter den Vorgang. Eine Problemlösung soll durch neue Updates erreicht werden. Mobile Endgeräte mit Android-Betriebssystem sollten aus diesem Grund immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden.

Sobald Betroffene einen versehentlich ausgelösten Notruf bemerken, sollten sie unbedingt in der Leitung bleiben und nicht auflegen. Meldet sich eine Disponentin oder ein Disponent, schildert der Anrufer oder die Anruferin kurz und knapp, dass die Nummer unabsichtlich gewählt wurde. So weiß die Zentrale Leitstelle, dass kein tatsächlicher Notfall vorliegt. Sollte das Telefonat vor Kontaktaufnahme abgebrochen werden, wird in jedem Fall ein Rückruf durch die Zentrale Leitstelle erfolgen. Dieser sollte durch den Inhaber oder die Inhaberin des Smartphones auf jeden Fall entgegengenommen werden. Ausschließlich der beabsichtigte Missbrauch von Notrufen in Deutschland strafbar.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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