GERAER ANSICHTEN UND VEDUTEN VON ANDREAS ERBEN

Die Stadt- und Regionalbibliothek Gera zeigt bis 12. August 2023 in ihrer Galerie Arbeiten von Andreas Erben. (Bild: Stadtverwaltung)

Die Stadt- und Regionalbibliothek Gera zeigt seit Montag, den 26. Juni 2023, in ihrer Galerie Arbeiten von Andreas Erben. Der in Gera lebende und bis vor kurzem als Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten arbeitende ist vielen in dieser Stadt kein unbekannter. Dass er auch zeichnet wissen vielleicht einige. Nun sind in der Bibliothek am Puschkinplatz erstmals in einer Ausstellung gesammelte Geraer Ansichten von ihm zu sehen. „Nebenbei“ ist das Motto der Schau und so leichtfüßig kommen auch die kleinen und größeren Veduten daher. Eine Vedute ist in der bildenden Kunst die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Die Motive, welche Andreas Erben wählt, sind selten die, die man von Postkarten kennt. Es sind eher verborgene Ecken und Winkel, ungewohnte Durchsichten und Perspektiven, mit feinen Strichen auf das Papier gebracht. Manchmal nur skizzenhaft angedeutet, im Vorübergehen entdeckt und eingefangen, entwickeln die Arbeiten einen eigenen Charme.

Andreas Erben interessierte sich schon früh für Kunst, angeregt durch seinen Vater Erhard Erben. Als Heranwachsender fand er offene Gesprächspartner in den Sondershäuser Malern Günther Jahn und Helmut Frenzel. Angesichts einer empfunden gesellschaftlichen Perspektivlosigkeit in der späten DDR schlug er den Berufsweg eines Pastors ein. Nach einem längeren Studienaufenthalt in den USA kam er 1997 nach Thüringen, zurück in seine ostdeutsche Heimat. Er hatte sechs Jahre in einer zersiedelten Landschaft gelebt, mit den Logos und Schriftzügen von K-Mart, Wendy’s, Tacobell, Pizza Hut, Dairy-Queen und Philipps 66 am Straßenrand. Jetzt war er wieder in einer Stadt mit einer historisch gewachsenen Lebensumwelt. Sein erster Eindruck von Gera war ein „Gebrochensein“, aber er fand, dass das „Gebrochene, das Wundhafte … dem wahren Leben näher“ war. Als er 1998 begann, für seine Geraer Adventgemeinde ein zweimonatlich erscheinendes Gemeindeblatt zu gestalten, versah er häufig das Titelblatt mit einer Handzeichnung aus der Stadt. Einen Ausschnitt aus diesen kleinen „graphischen Notaten“ sowie aktuelle Arbeiten aus diesem Jahr zeigt die Ausstellung „Nebenbei – Geraer Ansichten und Veduten“ der Stadtbibliothek.

Zu sehen ist die Ausstellung seit Montag, den 26. Juni, und noch bis zum 12. August 2023 immer zu den Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen. Der Eintritt ist frei.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*