NEUE SONDERAUSSTELLUNG IM OTTO-DIX-HAUS

Im Sommer dieses Jahres übereignete die Familie Richter ein Konvolut von Druckgrafiken und Handzeichnungen des Grafikers Gerenot Richter, wodurch der bereits vorhandene Bestand der Kunstsammlung Gera hervorragend ergänzt werden konnte. Aus Anlass dieser Schenkung wird am 12. Dezember 2023 die Sonderausstellung „Nichts für Ungeduldige und Kurzsichtige!“ Gerenot Richter (1926-1991) im Otto-Dix-Haus eröffnet, die bis 26. Mai 2024 zu sehen sein wird. Gerenot Richter wurde 1926 in Dresden geboren. Nach einem Studium der Kunsterziehung wurde er zunächst Assistent am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität Berlin und erhielt 1955 dort einen ersten Lehrauftrag für Malerei und Grafik. 1957 promovierte er, wurde 1971 zum außerordentlichen Professor, und 1979 zum Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit für Malerei und Grafik an der Humboldt-Universität berufen, und übte das Amt bis 1989 aus. 1991 erlag Gerenot Richter seiner Krebserkrankung.

Gerenot Richter war ein wahrer Meister des Tiefdrucks, mit Akribie lotete er die Wirkung der verschiedenen technischen Varianten – Radierung, Aquatinta, Kaltnadel, Flächen- und Strichätzung – gründlich und bedachtsam aus. Seine Werke sind von überquellend-wuchernder Detailfreude geprägt, in denen präzise Linien und Flächen Strukturen von fast haptischer Textur formen. Richters Bildfindungen sind stets an der Natur orientiert und dem Gegenstand verhaftet, gleichzeitig verwob er in ihnen häufig kunsthistorische Zitate von ihm verehrter Meister – neben Albrecht Dürer oder Pieter Breughel unter anderem auch von Otto Dix. Diese raffinierten Kompositionen mit ihren metaphorischen oder allegorischen Anspielungen erschaffen eine weitere Bildebene, die es zu entdecken gilt. Seine Arbeiten kreisen um Werden und Vergehen, Endlichkeit und Zeitlosigkeit, die Gefährdung der Natur und die Verantwortung des Menschen. Dies kommt insbesondere in der Serie „Sturm“ zum Ausdruck, die angesichts der bedrohlicher werdenden Klimakrise aktueller denn je wirkt.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*