DER WEGGEWORFENE WEIHNACHTSBAUM

Alle Jahre wieder — landet der Weihnachtsbaum auf der Straße, nachdem er seine Schuldigkeit getan hat. Doch es ist nicht nur ein Baum, dem dieses Schicksal widerfährt, sondern es sind viele Millionen. Ganze Wälder verschwinden letztendlich im Feuer — für zwei bis drei Wochen Spaß. Wo viele Tiere im Winter wenigstens etwas Schutz vor Eis und Schnee finden könnten, ist jetzt für sie eine Wüste.

Die Anbaufläche für Weihnachtsbäume hat in Deutschland mittlerweile eine Größe von mehr als 20’000 Hektar. Es handelt sich um Plantagen mit Monokulturen, in denen Tiere keinen wirklichen Lebensraum finden, weil nicht zuletzt auch mit reichlich Herbiziden und Pestiziden gearbeitet wird. Doch selbst diese vielen Bäume können den Bedarf nicht mehr decken, sodass mehr als zwei Millionen importiert werden müssen. Europaweit ist die Anbaufläche inzwischen auf 120’000 Hektar angewachsen.

Dabei war dieser Brauch ursprünglich weitaus weniger verschwenderisch. Man kam mit ein paar grünen Zweigen aus. Tradition hat den Vorteil, dass man aus einem langen Zeitabschnitt verschiedene Möglichkeiten auswählen kann. Die heutige Art des Feierns hat sich vom ursprünglichen Gedanken jedoch völlig entkoppelt. Viele fragen sich mittlerweile, ob sie sich den ganzen Stress im Dezember wieder antun wollen. Vielleicht ist das die beste Gelegenheit, über das ein oder andere nachzudenken.

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