PETER SIMMEL BITTET UM ENTSCHULDIGUNG

Für seine Edeka-Läden in Sachsen und Thüringen hatte der Großhändler Peter Simmel Angebotszettel mit der Aufschrift „Für Demokratie gegen Nazis“ herausgegeben. (Bild: Edeka-Angebotszettel, Bildschirmfotografie, Bildzitat)

Der Unternehmer ist mit der jetzigen Bundesregierung nicht einverstanden und hofft auf Neuwahlen.

Der Edeka-Großhändler Peter Simmel hatte für die fünfte Kalenderwoche einen ungewöhnlichen Angebotszettel veröffentlicht: Offenbar bezugnehmend auf den „Geheimplan gegen Deutschland“, von dem das Netzwerk „Correctiv“ berichtet hatte, wollte er sich gegen Nationalsozialisten positionieren und Haltung zeigen. In seinen Edeka-Läden äußerten sich nicht wenige Kunden verärgert. Simmel wurde sogar angefeindet und beschimpft.

https://www.simmel.de/beitrag/stellungnahme-zu-unserem-werbeblatt-sachsen-th%C3%BCringen

Nun nimmt Peter Simmel seine Äußerungen zurück und bittet um Entschuldigung. In einer veröffentlichten Erklärung, abgedruckt im Angebotszettel für die sechste Kalenderwoche, schreibt er:

Es tut mir leid, dass sich mit meinem Begriff „Nazis“ Menschen angesprochen fühlten, welche mit unserer jetzigen Regierung nicht einverstanden sind. Deshalb ist man kein Nazi. Auch ich bin nicht mit unserer jetzigen Regierung einverstanden und hoffe auf Neuwahlen, welche unsere freiheitliche Demokratie stärken. Einige haben sich durch die Formulierung angegriffen gefühlt, dafür entschuldige ich mich bei Ihnen.
Ich liebe Freiheit und Demokratie und dafür setze ich mich ein. Nach meinem Verständnis sind Nazis Rechtsradikale, welche unsere Demokratie abschaffen wollen, die Hitlerzeit verherrlichen und in ein solch menschenverachtendes System zurückwollen. In ein System, in welchem Andersdenkende oder Menschen, die nicht bestimmten Vorgaben entsprechen, verfolgt und ermordet wurden.
Durch den Austausch mit unseren Kunden, habe ich gelernt, dass sich viel mehr Menschen mit dem Wort Nazi identifizieren, als ich dachte. Wahrscheinlich auch deswegen, weil diese Menschen in der Vergangenheit vorschnell in die Nazi-Schublade gesteckt wurden, anstatt sich mit ihren Sorgen auseinanderzusetzen. Nur weil man gegen die jetzige Regierung ist, ist man selbstverständlich nicht automatisch ein Nazi.
Bitte um Verzeihung, wenn ich damit Menschen verletzt habe. Auch ich bin mit der jetzigen Arbeit unserer Regierung nicht zufrieden. Meiner Ansicht nach wertschätzt die jetzige Regierung nicht die Menschen, welche unser Land am Laufen halten.
Wir brauchen eine Regierung welche die Menschen , die unser Land am Laufen halten, unterstützt und anerkennt. Wir dürfen unser Land aber auf keinen Fall von Menschen regieren lassen, welche unsere Demokratie abschaffen wollen. Unsere Demokratie ist nicht perfekt und wir alle müssen uns ständig daran beteiligen, dass es besser wird, aber es gibt für die Menschen die in einer Demokratie leben keine bessere Staatsform.

Peter Simmel betreibt 20 Edeka-Filialen in Sachsen und Thüringen sowie vier in Bayern.


Ergänzung der Redaktion am 4. Februar 2024: Peter Simmel erklärte im Nachgang: „Zu meiner Aussage ‚Für Demokratie – gegen Nazis‘ stehe ich nach wie vor, würde aber gleich mit erklären, was für mich der Begriff ‚Nazi‘ bedeutet. Das sind für mich die Schwerverbrecher von Hitlers Nazi Regime. Menschen, welche sich eine Diktatur wie unter Hitlers Zeiten zurückwünschen.“

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